Region | Politiker fordern
Legales Cannabis soll besser kontrolliert werden
Der Verkauf von legalen Cannabis-Produkten soll vom Kanton stärker kontrolliert werden. Politiker befürchten nämlich, dass in den Shops auch illegales «Gras» verkauft werden könnte.
Der Handel und der Verkauf von legalen Cannabis-Produkten in der Schweiz hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Spezialisierte Shops entstanden reihenweise und selbst Grosshändler stiegen in das Geschäft ein.
Legales und illegales «Gras»
Diese Entwicklung gibt einer breiten bürgerlichen Allianz im Grossen Rat allerdings Anlass zur Sorge. Grund dafür sind die gesetzlichen Bestimmungen für den Verkauf von legalen Cannabis-Produkten. Produkte, deren THC-Gehalt – THC ist der psychoaktive Wirkstoff der Cannabis-Pflanzen – unter einem Prozent liegt, dürfen legal verkauft werden. Liegt der THC-Gehalt darüber, so gilt das Produkt als Betäubungsmittel, dessen Verkauf und Konsum illegal ist. Rein optisch sind die beiden Produkte dabei nicht voneinander zu unterscheiden, Klarheit über die Legalität kann nur eine chemische Analyse liefern.
Gesetzesanpassung gefordert
Diese Tatsache verkompliziere die Aufgabe der Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei in ihrem Kampf gegen den Betäubungsmittelmissbrauch, halten nun mehrere Politiker des bürgerlichen Lagers fest, unter ihnen CVPO-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy. «Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei sehen sich nämlich mit einer Grauzone konfrontiert und es muss so rasch wie möglich Klarheit geschaffen werden, um es den zuständigen Instanzen zu ermöglichen, dem Wildwuchs in Sachen illegales Cannabis Einhalt zu gebieten», hält Bregy fest. «Unter dem Deckmantel von legalen Cannabis-Produkten können nämlich auch leicht verbotene Varianten in Umlauf gebracht werden.» Um Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei zu entlasten und um zu verhindern, dass eine Form von illegalem Cannabis in Umlauf gebracht werde, müsse die Dienststelle für Landwirtschaft oder eine andere geeignete Dienststelle, unterstützt zum Beispiel durch den Kantonschemiker, zur Durchführung der nötigen Kontrollen ermächtigt werden, so der CVPO-Fraktionschef weiter. «Es ist nämlich wichtig, dass das Problem mittels unangemeldeter Kontrollen an der Wurzel gepackt wird», hält Bregy fest. Zusammen mit Ratskollegen der CVP Mittelwallis, der Liberalen und der SVP will er sich im Parlament nun dafür einsetzen, dass der Staatsrat eine entsprechende Gesetzesänderung vornimmt.
Martin Meul
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