Umwelt | Umweltorganisationen ärgern sich
Zermatter Heli-Taxis sorgen für rote Köpfe
Infolge der Flugverbindung von London City nach Sitten, die die Swiss im kommenden Februar anbietet, zieht die Air Zermatt mit Heli-Taxis von der Walliser Hauptstadt bis ins Matterhorndorf nach. Ein Angebot, das bei den Umweltorganisationen für rote Köpfe sorgt.
Grossbritannien gilt im Winter als zweitwichtigster Markt des Wallis. Im kommenden Februar bietet die Fluggesellschaft Swiss in einer Testphase deshalb eine Verbindung von London City nach Sitten an (der WB berichtete). Falls die Auslastung der Flüge stimmt, könnte die Verbindung ab der Wintersaison 2017/18 fix ins Angebot der Swiss aufgenommen werden.
In Sitten sollen in Folge laut «20min.ch» Heli-Taxis nach Zermatt bereit stehen, die die Strecke ins Matterhorndorf in gut 15 Minuten zurücklegen könnten. Ein nicht ganz billiges Vergnügen: 1200 Franken kostet der Transport von bis zu drei Personen, ab vier Personen ist 400 Franken pro Personen zu berappen.
Die Umweltorganisationen WWF Schweiz und Mountain Wilderness ärgern sich über dieses Angebot. Philip Gehri, Projektleiter Klima und Energie beim WWF Schweiz, bezeichnet die Shuttle-Flüge gegenüber «20min.ch» als «überflüssig und hochgradig schädlich». Die CO2-Emissionen wären 50- bis 100-mal höher, als wenn man die gleiche Strecke mit dem Auto zurücklege. Auch wenn nur wenige Leute das Angebot nutzten, könnten die Flüge die Klimabilanz der Region belasten, gibt er zu bedenken. «Die kurze Reise lädt zu Kurztrips ins Wallis ein. Das Ziel müsste aber sein, dass die Gäste möglichst lange bleiben», fügt Mountain Wilderness an.
Philippe Imboden von der Air Zermatt hingegen bezweifelt, dass sich Besucher dadurch weniger lange in Zermatt aufhalten würden: «Sie kommen früher an und haben darum mehr Zeit, um Ski zu fahren.» Zudem erwarte man nicht, dass alle Fluggäste von Sitten den Helikopter nehmen würden, lässt er sich auf «20min.ch» zitieren. Bereits heute biete die Air Zermatt Taxi-Flüge von Zürich, Genf oder Mailand an. Als Dienstleistungsbetrieb mit 65 Angestellten sei man auf solche Flüge angewiesen – nicht zuletzt, um die aufwendige Bergrettung betreiben zu können.
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Kommentare
Gaby - ↑0↓0
Ich liebe das Wallis
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Simonetta JM - ↑0↓0
Wenn der Reisende bezahlt.cash?
Warum nicht diese Dienstleistung?
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Simonetta Jean-Marc - ↑1↓0
Helikopter hin oder her...der Preisgeld ist teuer..das ist nicht fuer jedermann sache..oder?
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Perry - ↑5↓19
Geld ist wieder mal wichtiger als Mutter Natur.
Die hochgestochenen verwöhnten MULTIS können sich halt alles erlauben. Die HIMMELTRAURIGEN im Umzug sind die Arschkriecher die nach ihrer Pfeife tanzen .
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Onkel Schüül - ↑6↓10
Helikoptertaxi: Daumen hoch (bringt Nutzen), FGO: Daumen runter (Lärm und Risiko, dass 10 Leute ihren Spass haben)
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Oberländer - ↑32↓5
Der Tourismus muss um seine Kundschaft hart kämpfen. Ein paar Helikopterflüge mehr oder weniger, das Wild um Zermatt ist an Helikopter gewöhnt. Ausserdem, was schert das die Grüezini, die ständig reklamieren, die Schweiz sei zu teuer und man biete zu wenig, sei zu unhöflich und machen Ferien in Oesterreich und Südtirol. Zudem müsste die Strasse Täsch-Zermatt Lawinensicher gemacht werden, aber dafür ist die Konkurrenz aus dem Unterwallis (Verbier, Montana-Crans) dagegen. Man weiss auch warum!
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Baer - ↑6↓9
Ich habe volles Verständnis für das Anliegen der Mattini bezüglich der Strasse.
Das Problem ist, dass es (zu) viele Problemstellen im Strassennetz des Wallis gibt. Die Strasse zu den Saasini gehört auch dazu, oder die Lawinensicherheit im Obergoms (die Winterstrasse dem Rotten entlang ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei) oder die stellenweise immer noch sehr enge Strasse nach Wiler, die Reihe kann fast beliebig fortgesetzt werden. Das Geld reicht nie. Der Verteilungskampf ist hart.
Wer das besseren Lobbysmus betreibt, gewinnt. Also, an die Säcke!
Baer - ↑74↓17
Das ist doch wieder einmal grüner Mumpitz!
Wir wollen reiche Gäste in den 5-Sterne Hotels, die das Geld mit beiden Händen ausgeben und saftige Trinkgelder geben, aber sie sollen mit dem Velo kommen.
Effektiv kommen die jetzt schon mit dem Businessjet und lassen sich mit dem Heli in den Ferienort fliegen.
Diese weltfremden Typen sollen doch einfach mal an einem Freitag in der Saison am Flugplatz Sion zusehen, was da ab geht.
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lynx - ↑7↓9
an fritz:
leider bin ich Oberwalliser, der auch hier lebt, im Gegensatz zu vielen, die nur noch Wochenendaufenthalter hier sind......
fritz - ↑15↓5
Lieber Lynx
Habt ihr in der Deutschschweiz keine eigenen Probleme?
oder warum musst du zu jedem Walliser-Thema deinen Senf dazugeben?
lynx - ↑11↓62
an baer:
einfach die typische Grundhaltung, welche momentan hier offenbar vorherrscht - mit "genügend Geld und Polit- und Wirtschaftsrückhalt kann man sich bei uns alles erlauben.
Der Mafiafilz des Wallis lässt grüssen......