Lebensmittel | Walker AG drohen hohe Verluste

«Wir müssen den Betrieb runterfahren und anpassen»

<b>Im Familienverbund.</b> Alexander Walker mit Gattin Jacqueline und den Kindern Angelina und Nicolas. Alle arbeiten in der Familienunternehmung mit.
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Im Familienverbund. Alexander Walker mit Gattin Jacqueline und den Kindern Angelina und Nicolas. Alle arbeiten in der Familienunternehmung mit.
Foto: mengis media

Quelle: 1815.ch 23.03.20 1
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Alexander Walker ist einer der grossen privaten Lebensmittelversorger im Oberwallis. Die Schliessung der Gastrobetriebe trifft seine Unternehmung hart. Das Retailgeschäft läuft als zweites Standbein (noch) erfreulich gut.

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Besonders schwierig ist in diesen Tagen das Handling der Frischprodukte. «Joghurt, Butter und Rahm haben ein Verfalldatum von zehn bis 14 Tagen», sagt Walker. Bei Früchten und Gemüsen verdirbt die Ware gar täglich. «Also braucht es rasche Lösungen.» Eine davon ist, das Material im eigenen Verkaufsladen in Bitsch anzubieten. «Wir wollen diese Ware von bester Qualität an die Verbraucher bringen und geben sie teilweise auch vergünstigt ab.» Das sei auf jeden Fall besser, als die bald einmal verdorbene Ware zu entsorgen. Zu verhindern sein wird das aber nicht in jedem Fall. Walker geht davon aus, dass er hier einen sechsstelligen Betrag verliert.

Retailgeschäft läuft überdurchschnittlich

Die noch kurz vor der Schliessung der Restaurants gelieferte Ware im eigenen Umfeld oder unter den Mitarbeitern zu verteilen, hat Walker auch den Gastrobetrieben empfohlen. Bei der teils geforderten Rücknahme der Lebensmittel habe man restriktiv vorgehen müssen. UHT-Milch beispielsweise wurde teilweise zurückgenommen. Noch nicht gelieferte Bestellungen wurden umgehend gestrichen.

«Wir haben für eine Million Franken Ware nahe am Verfalldatum. Das wird eine grosse Herausforderung»
Alexander Walker, Unternehmer

«Wir haben für rund eine Million Franken Ware, die vom Verfalldatum her in den nächsten acht Wochen verbraucht werden muss», so Walker. Das wird eine grosse Herausforderung. Was in den Restaurants nicht mehr geht, kann mitunter im Retailgeschäft etwas abgefedert werden. «Produkte wie Raclette-Käse, Fondue und Bergkäse laufen derzeit überdurchschnittlich gut», so Walker. Und er sei auch froh um treue Abnehmer wie Spital und Altersheime.

Käse-Lager aufstocken

Etwas mehr Spielraum gibt der Sektor Milchverwertung. Im Lager für 120 Tonnen Käse hat es noch freie Kapazitäten. Raclette-Käse mit einer Reifezeit von vier Monaten und Bergkäse mit einer Reifezeit von sechs Monaten werden weiterhin produziert. Heruntergefahren wird aber auch in diesem Bereich. Keiner wisse, so Walker, wann und wie das Geschäft wieder anlaufe. Da treibt den Unternehmer auch eine gewisse Sorge um den Preis um. Es sei sehr schwer voraussehbar, wie sich dieser entwickle, wenn der Konsum wieder hochfahre. Feste Erwartungen hat er diesbezüglich auch für den Export. Das vor vier Jahren in Deutschland aufgebaute Geschäft mit dem Grand-Cru-Käse «Aletsch» macht mittlerweile 15 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Walker will sich hier so rasch wie möglich auf 20 Prozent steigern.

Kurzarbeit für 125 Angestellte

In seinen Geschäftsplattformen Bitsch, Zermatt und Martinach bewirtschaftet Walker Lebensmittel im Wert von vier bis fünf Millionen Franken. «Wir müssen sehr aufmerksam sein, damit wir die einschneidende Delle so flach wie möglich halten können», so Walker. Dies umso mehr, als der März traditionsgemäss einen der umsatzstärksten Monate darstellt. Für die 125 Angestellten wurde deshalb letzte Woche Kurzarbeit beantragt. Walker begrüsst die Entschlossenheit des Bundesrates, der Wirtschaft nicht nur mit Worten, sondern auch Taten zu helfen. Gleichzeitig lässt er durchblicken, dass er das für die KMU mit ihren vielen Angestellten auch erwartet habe, «nachdem für die Rettung der UBS vor zehn Jahren 68 Milliarden ausgegeben wurden».

tr
23. März 2020, 03:00
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Kommentare

  • Zehnder Damian, Zermatt - vor 5 Jahre ↑4↓4

    80 Jahre Wohlstand, da machen 2 Monate - Minus nichts aus.

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