Open Air Gampel | Programmchef Roman Pfammatter:

«Wir haben die grössten Headliner»

Roman Pfammatter ist für das musikalische Programm des Open Airs Gampel verantwortlich.
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Roman Pfammatter ist für das musikalische Programm des Open Airs Gampel verantwortlich.
Foto: Christian Pfammatter

Quelle: 1815.ch /map 04.08.15 11
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In wenigen Wochen öffnet das Open Air Gampel seine Tore. Das Line-Up indes ist bereits seit Längerem bekannt. Im Interview mit 1815.ch spricht Programmchef Roman Pfammatter über Geheimtipps, das Künstler-Budget und erklärt, wieso er Kritik mit Fassung trägt.

Dossier zum Thema

  • Open Air Gampel 2015

1815.ch: Wer sind dieses Jahr die Headliner in Gampel?

Roman Pfammatter: «Der Jubiläums-Headliner sind ganz klar "Die Toten Hosen" - einer der grössten Headliner, der dieses Jahr überhaupt in der Schweiz unterwegs ist. Sehr stolz sind wir zudem auf "The Prodigy", eine Band, die nicht ganz einfach zu engagieren ist, auch, weil sie immer bekannter wird. "Deichkind" passen ebenfalls gut zu uns, das ist Party total.

Daneben gibts natürlich noch andere interessante Acts, etwa Adel Tawil für die etwas älteren Gäste und einen gemütlichen Ausklang am Sonntag. Daneben "Beatsteaks" und "Simple Plan", die diesjährig nur in Gampel zu hören sind.»

Gibt es Geheimtipps?

«Grundsätzlich ist Gampel ein Rock-Festival»

«Ja, definitiv, sogar mehrere! Für Electro-Liebhaber sind "Modestep" sicher ein Thema. Ein ganz spezieller und unterhaltsamer Geheimtipp sind "Kitty, Daisy & Lewis". Spannend werden "The Last Internationale" mit dem Schlagzeuger von "Rage Against the Machine". "All the Luck in the World" am Sonntagmorgen stimmen eher gemütliche Klänge an, werden dem Publikum aber sicher auch gut gefallen. Eine weitere spezielle Band sind "Memphis Maniacs". Sie stehen am Donnerstagabend nach "Die Toten Hosen" auf der Bühne und werden überraschende Cover-Versionen zum Besten geben.»

Wie gross ist das Künstler-Budget in Gampel: Wie viel Geld wird etwa für «Die Toten Hosen» und «The Prodigy» ausgegeben?

«Das Budget für die Künstler-Gagen umfasst 1,7 Millionen Franken. Die drei Headliner "Die Toten Hosen", "The Prodigy" und "Deichkind" kosten mehr als die Hälfte davon.»

Nach welchen Kriterien werden die Bands ausgesucht?

«Wir bieten in Gampel ja ein sehr breit gefächertes Programm. Grundsätzlich ist Gampel aber ein Rock-Festival. Das hat höchste Priorität und danach werden auch die Bands ausgewählt. Bei der Entscheidung, welche Band nach Gampel passt und welche nicht, spielen Bauchgefühl und die Erfahrungen der letzten Jahre mit.

Der ganze Prozess dauert Monate. Man muss sich erstmals erkundigen, wer überhaupt zur Verfügung steht. Unser Ziel ist es, das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten zu machen. Danach muss man Offerten einreichen und abwarten, ob die Bands zu- oder absagen. Sobald wir die grossen Headliner verpflichten konnten, werden die anderen Acts dementsprechend zusammengestellt, wie ein Puzzle.»

Ein paar Wochen bevor das erste Bandpaket veröffentlicht wurde, war ein Auftritt von Schlagerstar Andreas Gabalier als Gerücht im Umlauf. Hat Schlager in Gampel Platz?

«Wir gehen an musikalische Grenzen»

«Da kann man geteilter Meinung sein. Meine Meinung ist, dass Andreas Gabalier keinen Platz in Gampel hat. In erster Linie richten wir unser Musikprogramm auf ein junges Publikum aus. Ein Publikum, mit dem wir rechnen können. Würden wir ein Programm für eher ältere Zuhörer zusammenstellen, gingen wir gewisse Risiken ein. Nur schon bei schlechtem Wetter würden wohl viele daheim bleiben.

Wir gehen jetzt schon an musikalische Grenzen. Theoretisch ist Adel Tawil am Sonntag bereits hart an dieser Grenze. Wir dürfen und wollen diese nicht weiter ausloten, sondern eine gute, gesunde Linie verfolgen.»

Jeweils nach Bekanntgabe des Programms kommt Kritik von Gampel-Fans. Ein paar Beispiele: Die wirklich grossen Headliner fehlen, immer die gleichen Bands... Was sagen Sie dazu?

«Das trage ich jeweils mit Fassung. Man muss die Reaktionen immer auch ein wenig differenzieren: Kritik, die in Foren anonym geäussert wird, lese ich gar nicht mehr. Alles andere nehmen wir zur Kenntnis und auch ernst.

Ich bin der Ansicht, dass wir dieses Jahr die grössten Headliner unter den Deutschschweizer Festivals vorweisen können. Um "The Prodigy" etwa haben sich alle bemüht. Es gab Festivals, die mehr offeriert haben als wir. Trotzdem bekam Gampel den Zuschlag, weil die Band schon mal hier war und gerne wieder kommt. Bei "Die Toten Hosen" sieht es ganz ähnlich aus: Die hatten ja überhaupt kein Festival geplant. Wir sind die einzigen, die überhaupt die Chance hatten, sie zu bekommen. So hat jedes Festival sozusagen seine "Freunde". Das ist in St. Gallen und auf dem Gurten ähnlich.

«Kritik trage ich mit Fassung»

Bei unserer Publikumsbefragung stehen "Die Toten Hosen" übrigens seit jeher zuoberst auf der Liste der Wunschbands und ich würde auch nicht ausschliessen, dass sie in Zukunft nochmals in Gampel zu hören sind.»

Der Schweizer Festivalmarkt ist dicht gedrängt. Wie gross ist der Konkurrenzkampf um verschiedene Bands?

«Im Grossen und Ganzen arbeiten die renommierten Festivals zusammen oder mindestens aneinander vorbei. Konkurrenten sind wir nicht unbedingt. Ein Headliner, der im Juli unterwegs war, ist im August gewöhnlich nicht nochmals in Europa.

Die neueren Festivals wie das Open Air Zürich oder das Greenfield Festival, die unglaubliche Gagen zur Verfügung haben, sind eher ein Problem für uns. Mit unserem Budget können wir da zum Teil nicht mehr mithalten. Doch die vergangenen Jahre haben ja gezeigt, dass wir uns immer noch gut behaupten können.»

04. August 2015, 07:00
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Kommentare

  • tom yinigues - vor 10 Jahre ↑2↓0

    ...nun was soll ich sagen...gerade aus gampel zurückgekommen und leider sehr enttäuscht ...mit rockfestival hatte das ganze sehr wenig zu tun und die angeführten einzigartigen headliner habe ich im letzten jahrzehnt auch schon x mal gesehen .....ausser dem feinen, frischen reclette hinterlässt dieses festival bei mir eher den geschmack von altem ranzigem und völlig überteuertem käse... ich habe das gefühl dass sich die organisatoren hier völlig überschätzen und kann mir nicht vorstellen dass ischi parti mit diesem miserablen preis leistungsverhältnis lange überleben wird ....schade für diese tolle location

    antworten

  • Steve - vor 10 Jahre ↑9↓3

    Das OK des OAG sollte sich mal eine Prise richtiges Festival wie zum Beispiel das TOMORROWLAND in Belgien reinziehen. Endlich lernen Kritikfähig zu sein und versuchen die Kritikpunkte zu verbessern.

    antworten

  • Jonas T. - vor 10 Jahre ↑14↓5

    Die Frage stellt sich nur warum diese andren Festivals ein so hohes budget haben? Vielleicht weil sie mehr wert auf Musik legen statt auf Provit. Sorry die grössten Headliner diese Aussage finde ich lächerlich ich sehe im Programm nicht einen richtigen Headliner es sind mittelmässige Bands oder ehemalige Headliner aber keinen der diesen Namen für eines der Open air der (grossen) verdient. Ach und noch was Ich bin kein Gabalier fan aber der hätte euch Leute gebracht von jung bis alt aber da ihr ja nur junge Leute im Open Air wollt werde ich und viele meiner alten Kollegen ischi Party sein lassen und ischi Party selber machen.

    antworten

  • Hans - vor 10 Jahre ↑30↓0

    Prodigy wird immer bekannter - diese Aussage sagt alles über die Fachkompetenz des OK , ich war 1994 an einer Party in Zürich mit dem Headliner Prodigy.

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  • Tino - vor 10 Jahre ↑7↓0

    Hauptsache der Nandan Club ist da... Dann kann ich mich schön verstrahlen.

    antworten

  • Petsch - vor 10 Jahre ↑17↓4

    Machen wir doch nix vor - man will mit wenig Aufwand viel Verdienen, darum gibt es soviele Openairs in der Schweiz! Oft ist das Programm für die Zombies realtiv egal. Schon heute spricht auch das OAG Leute wohlhabendere Leute aus Bern, Züri, Zug etc... an.

    antworten

  • Uwe Pilz - vor 10 Jahre ↑27↓3

    Ich empfehle dem OAG Management gemeinsam mit 2 langjährigen und 2 neuen Besuchern 2-3 europäische Festivals (Werchter, Reading, EXIT) zu besuchen und die Eindrücke, Ergebnisse gemeinsam ehrlich auszuwerten. Die Kosten dafür sind ein Bruchteil der zu erwartenden Verluste wenn sich in Zukunft nichts verbessert.

    Vielleicht lesen wir dann nächstes Jahr von verantwortlicher Stelle realistischere und ehrlicherer Einschätzungen an dieser Stelle. Anstatt Ausflüchte und haltlose Theorien wär ich einverstanden mit der Einsicht: 'Wir können mit den Grossen nicht konkurrieren, allen alles recht zu machen verwässert unser Konzept, wir spezialisieren uns auf zwei bestimmte Kernkompetenzen wie eine bestimmte Musikrichtung und ein unschlagbares Erlebnispaket für die Besucher und JA AUCH für die Künstler.'

    Damit wär wenigstens für eine Vision und strategische Massnahmen statt Durchhalteparolen gesorgt.

    antworten

  • Christian S. - vor 10 Jahre ↑31↓3

    Gäähn! Und ich "beklagte" mich über die wenigen Headliner im diesjährigen WACKEN? :)

    Zur Aussage: Gampel ist ein "Rock-Festival" (geblieben)? Hahahaha! In der Bandauswahl findet sich von allen Musikrichtungen irgend etwas (wohl um möglichst viele anzusprechen) - sowas hat nix mehr mit Rock-Festival zu tun... und wo sind mind. 2 Rockbands im Lineup?

    Aber ja - kann ja jeder selber entscheiden, ob er da für zuviel Geld hingehen will...

    antworten

  • Alexius - vor 10 Jahre ↑30↓10

    Ich gehe ds schon seit Jahren nicht mehr hin. Das hat mehrere Gründe; 1. Viel zu viele Menschen, 2. Viel zu viele Betrunkene, 3. Musik wird von Jahr zu Jahr schlechter.

    antworten

  • Albrecht Marco - vor 10 Jahre ↑17↓4

    wer nicht mehr warten kann, darf natürlich ans OPEN AIR TRONTANO FESTIVAL. An open Hearth. 6.-9. August vis a vis Domo. Es spielen 60 Bands, Kunst , Theater, Camping usw. 50 Euro für 4 Tage mit Camping. www.trontanofestival.com

    antworten

  • Dani - vor 10 Jahre ↑43↓11

    Toten Hosen die grössten Headlinder? Gääähhhnnnn....

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