Abfall | Entsorgung von Altholz wird günstiger
Verbrennen statt exportieren
Aus dem Oberwallis werden jedes Jahr rund 5000 Tonnen Altholz zur Entsorgung ins benachbarte Ausland transportiert. Um diese ökologisch fragwürdigen Transporte zu vermeiden und die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Gamsen besser auszulasten, hat der Gemeindeverband Oberwallis für die Abfallbewirtschaftung die Preise für das Verbrennen von Altholz massiv gesenkt.
Altholz fällt vor allem bei Umbauten und Sanierungen von Gebäuden an, wie Bruno Lochmatter gegenüber dem WB erklärte. Jährlich würden in den Walliser Kehrichtverbrennungsanlagen 20'000 bis 25'000 Tonnen Altholz zur Verbrennung angeliefert. Gleichviel Altholz werde jedoch jedes Jahr zur Entsorgung ins benachbarte Ausland, vor allem nach Italien, transportiert, so der Präsident des Gemeindeverbands für die Abfallbewirtschaftung (GVO). Allein aus dem Oberwallis würden jährlich schätzungsweise 5'000 Tonnen Altholz zur Entsorgung ausser Landes gebracht.
Einer der Hauptgründe für diese ökologisch unsinnigen Transporte sind die Kosten. So stellte die KVA Gamsen bisher für das Verbrennen von Altholz 220 Franken pro Tonne in Rechnung. Dies entspricht dem aktuellen Preis für die Entsorgung von Sperrgut. Grössere Entsorger von Altholz wie die Firma Schriber und Schmid oder die Bauunternehmung Theler entschieden sich deshalb aus wirtschaftlichen Gründen für den Export.
Jetzt hat der GVO reagiert und eine neue Abfallkategorie für Altholz eingeführt. Ab sofort wird in der KVA Gamsen Altholz zu einem Niedertarif von 120 Franken pro Tonne angenommen. Da die KVA für grössere Mengen eingerichtet ist, wird bis 420 Kilogramm wie beim Sperrgut eine Pauschale von 50 Franken erhoben. Ab 420 Kilogramm werden für jedes weitere Kilogramm 0,12 Franken berechnet.
Von der neuen Preispolitik erhofft sich der GVO auch eine bessere Auslastung der KVA Gamsen, wo die Abfallmenge seit der Einführung der Kehrichtsackgebühr und dem Ausbau der Separatsammlungen deutlich zurückgegangen ist. Gemäss Bruno Lochmatter nahm die Menge des angelieferten Hauskehrichts von 2004 bis 2018 um mehr als 21 Prozent ab.
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