Gesundheitswesen | Ausserkraftsetzung der Höchstarbeitszeit in Spitälern stösst Gewerkschaft sauer auf

Syna warnt vor überarbeitetem Spitalpersonal

Coronakrise. Die kommenden Wochen werden für das Spitalpersonal zu einer Belastungsprobe.
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Coronakrise. Die kommenden Wochen werden für das Spitalpersonal zu einer Belastungsprobe.
Foto: archivbild mengis media / andrea soltermann

Quelle: 1815.ch 24.03.20 0
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Zur Bewältigung der Coronakrise hat der Bundesrat vor kurzem das Arbeitsgesetz fürs Spitalpersonal ausser Kraft gesetzt. Ein Schritt, den die Gewerkschaft Syna heftig kritisiert. Sie warnt vor überlastetem Personal.

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Bislang erlaubte das Gesetz Arbeitswochen von bis zu 60 Stunden. Dass diese Obergrenze für das Spitalpersonal während der nächsten sechs Monate nun wegfallen soll, und dies ohne Absprache mit den Sozialpartnern, stösst der Syna sauer auf. Die Gewerkschaft warnt vor den Folgen überarbeiteter Mitarbeiter: «Gerade in dieser Branche ist sicher jeder bereit, in einer Krise etwas mehr zu leisten. Allerdings ist das Spitalpersonal schon länger unter Druck. Es besteht die Gefahr, dass es verheizt wird», mahnt Juri Theler, Regionalverantwortlicher der Syna Oberwallis.

Zudem sei es gefährlich, den gesetzlichen Rahmen zu verlassen und die Anzahl der erlaubten Arbeitsstunden nicht mehr zu begrenzen. «Dann ist das Personal dem Arbeitgeber ausgeliefert, ohne sich wehren zu können.» Statt in Eigenregie das Arbeitsgesetz ausser Kraft zu setzen, hätte sich der Bundesrat mit den Sozialpartnern absprechen sollen, um so die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Spitalmitarbeitenden zu gewährleisten. Nur so würden die Massnahmen von den Arbeitnehmenden auch mitgetragen. Syna fordert deshalb, dass die Spitäler mehr Personal einstellen sollten, statt die zusätzlich anfallende Arbeit mittels Erhöhung der Arbeitszeit zu verrichten.

240 Ersatzkräfte fürs Spitalzentrum Oberwallis

Eine Massnahme, die man in den Spitälern von Brig-Glis und Visp denn auch bereits in die Wege geleitet hat, wie Hugo Burgener informiert. Zusätzlich zu den 1250 Angestellten werde man bei Bedarf auf 240 weitere Personen zurückgreifen können, erklärt der Direktor des Spitalzentrums Oberwallis. Dazu habe man alle in den letzten fünf Jahren pensionierten Pflegefachleute und Ärzte angefragt, wobei sich viele von ihnen bereit erklärt hätten, im Notfall einzuspringen. Hinzu kommen Studierende der beiden Pflegefachschulen in Visp, Freiwillige aus der Region mit entsprechenden Grundkenntnissen, sowie je 70 Zivildienstleistende und Spitalsoldaten. Auf die Schnelle nicht rekrutieren, weil nicht vorhanden, könne man dagegen spezialisierte Fachkräfte wie Anästhesisten oder Intensivpfleger.

«So lange es geht, werden wir uns natürlich ans Arbeitszeitgesetz halten», versichert Burgener. Ebenso klar sei aber auch, dass man von den Mitarbeitenden einen Zusatzeffort einfordern werde, falls dies nötig werde – wovon man momentan ausgehe. Der Spitaldirektor zeigt sich allerdings überzeugt, dass kein Mitarbeiter auf das Arbeitsgesetz pochen werde, sobald es darum gehe, in einer Krisensituation Leben zu retten. Entsprechend habe er seit der Weisung des Bundesrats auch noch keine negativen Reaktionen vonseiten des Personals vernommen.

Fabio Pacozzi
24. März 2020, 21:00
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