Anschläge | Nach Bombenanschlägen in Sri Lanka
Zahl der Todesopfer auf 290 gestiegen
Die Zahl der Todesopfer nach den Bombenanschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka ist nochmals deutlich auf 290 gestiegen. Rund 550 weitere Personen wurden nach jüngsten Angaben zudem verletzt, wie ein Polizeisprecher am Montag in Colombo mitteilte.
Am Sonntag hatte die Polizei zuletzt von 207 Toten gesprochen. Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena ordnete Regierungskreisen zufolge für den Vormittag ein Treffen des nationalen Sicherheitsrates an, um über die Lage zu beraten. Auch Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe sollte daran teilnehmen. Die nach den Attentaten verhängte Ausgangssperre wurde wieder aufgehoben.
Die Anschläge auf drei Kirchen in unterschiedlichen Landesteilen und vier Hotels in Colombo und der Umgebung der Hauptstadt wurden am Sonntag fast zeitgleich und teils von Selbstmord-Attentätern verübt, als in den Kirchen die Ostergottesdienste begannen.
Kein Bekennerschreiben
Unter den Toten sind den lokalen Behörden zufolge mehr als 30 Ausländer. Dazu gehörten Bürger Indiens, der USA, Grossbritanniens, Portugals, Chinas, der Niederlande, Belgiens und der Türkei. Schweizer sind nach bisherigem Kenntnisstand nicht unter den Opfern, hiess es vom EDA. Das Aussendepartement passte aber am Sonntag die Reisehinweise für das Land an. Wer die Urheber der Anschläge sind, ist noch völlig unklar.
Die Regierung in Sri Lanka erklärte, sie prüfe mögliche internationale Verbindungen zu einer örtlichen Gruppe militanter Extremisten. Sie räumte zudem ein, dass es vorab Informationen über mögliche Angriffe auf Kirchen mit Bezug auf eine kaum bekannte Gruppe örtlicher Islamisten gegeben habe.
24 Festnahmen
Bei einer Razzia in einem Haus in Colombo wurden nach Polizeiangaben am Sonntag 13 Personen festgenommen. Alle seien Bürger Sri Lankas. Bei dem Einsatz seien drei Polizisten getötet worden. Im Zusammenhang mit den Anschlägen seien insgesamt 24 Personen festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Nach der Anschlagsserie in Sri Lanka entschärften Sicherheitskräfte nahe des Flughafens der Hauptstadt Colombo auch eine Rohrbombe. Ein Polizeivertreter sagte, der selbstgebaute Sprengsatz sei am Sonntagabend an einer der Strassen zum Hauptterminal entdeckt worden. Spezialisten der Luftwaffe hätten die Rohrbombe entfernt und unschädlich gemacht
sda/mas
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