Coronavirus | Corona-Umfrage zeigt grosse regionale Unterschiede
Wir und das Virus
Die Corona-Pandemie wird in der Deutschschweiz und in der Romandie unterschiedlich bewertet. Auch Ober- und Unterwallis ticken anders.
Das Forschungsinstitut Sotomo führte im Auftrag der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft ein zweites Monitoring durch, dass einen Einblick geben soll, wie sich die Corona-Krise auf Alltag, Stimmungslage und Meinungen der Bevölkerung auswirkt. Wir haben den Politologen Michael Hermann gebeten, die Walliser Zahlen zu extrahieren und die verschiedenen Ansichten im Ober- und Unterwallis genauer unter die Lupe zu nehmen.
Und es zeigt sich: Die Corona-Pandemie wird unterschiedlich bewertet. Forschungsleiter Michael Hermann sagt: «Deutschweizer denken wirtschaftsorientierter, vielleicht auch pragmatischer. Der Anspruch, zu einer gewissen Normalität zurückzukehren, ist daher weiter verbreitet als in der Westschweiz. Dies kann man auch im Wallis gut beobachten.» Die Befragung zeigt etwa, dass sich über zwei Drittel der Unterwalliser wünschen, dass die derzeitigen Massnahmen gleich bleiben oder gar verschärft werden. Im Oberwallis liegt dieser Wert unter 50 Prozent.
«Die Angst vor einem Virus scheint im Oberwallis weniger stark ausgeprägt. Das zeigt sich beispiels weise bei einer möglichen Maskenpflicht beim Einkaufen. Im Unterwallis sind 46 Prozent dafür, auf schweizerischer Ebene knapp 40 Prozent. Im Oberwallis sind es unter 30 Prozent. Hier äussert sich vielleicht auch eine eigene Mentalität», so Politologe Hermann. Die weiteren Erkenntnisse: Seit der letzten Befragung ist das Vertrauen in die Politik gestiegen. Neu sorgt sich die Bevölkerung vor allem um die Wirtschaft.
bra
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