Chemieindustrie | Petiton bei den eidgenössischen Räten eingereicht.
Lonza Werke sollen Chlor selber produzieren

Lonza-Standort Visp.
Foto: zvg
Die Grünen der Kantone Waadt, Genf und Wallis haben am Montag bei den Eidgenössischen Räten eine Petition für das Verbot von Chlortransporten über die Schiene eingereicht. Betroffen wären damit die Lonza Werke in Visp.
Die Grünen der Kantone Waadt, Genf und Wallis haben am Montag bei den Eidgenössischen Räten eine Petition für das Verbot von Chlortransporten über die Schiene eingereicht. Sie fordern, dass die Chemikalie dort produziert wird, wo sie zum Einsatz kommt.
Die Westschweiz ist von den Transporten besonders betroffen. Von Lyon (F) aus werden die Städte Genf und Lausanne durchquert, um das Chlor zu Unternehmen in Monthey und Visp im Wallis zu bringen. Der Unfall eines Güterzugs in Daillens zeige, dass es ein Risiko gebe, sagte Lisa Mazzone, Präsidentin der Genfer Grünen, am Montag.
Es sei nicht akzeptabel, die Bevölkerung in Gefahr zu bringen. Die Petition wurde von 2188 Personen unterschrieben. Bereits im Februar hatte der Genfer Grosse Rat eine Resolution an Bundesbern beschlossen. Diese fordert die eidgenössischen Räte ebenfalls auf, entsprechende Gesetze auszuarbeiten.
Eigenproduktion unwirtschaftlich
Im Visier der Grünen sind vorab die Lonza Werke in Visp und der Syngenta Standort in Monthey. Wie ein Sprecher der Lonza Werke erst kürzlich gegenüber dem «Walliser Boten» dargelegt hat, sind in Visp Studien und Analysen zur Chlorproduktion durchgeführt worden. Die Eigenproduktion hätte sich als nicht wirtschaftlich herausgestellt. Insbesondere wegen des hohen Stromverbrauchs. Die Rahmenbedingungen in der Schweiz zur Produktion von Chlor seien wesentlich schlechter als im Ausland.
Die Lonza-Werke in Visp beziehen Chlor vorab aus dem grenznahen Ausland, grösstenteils aus Frankreich. In Visp kommt es als ein sehr wichtiger Baustein in der Chemie in einer Vielzahl von Prozessen in der Synthese zum Einsatz. Ohne dieses Rohmaterial könnten viele chemische und pharmazeutische Produkte nicht hergestellt werden, erklärte der Lonza-Sprecher im «Walliser Boten».
SDA / zen
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Kommentare
Seppi - ↑12↓1
erstaunliches Phänomen in der Gesellschaft...keiner will Gefahrgut und seine Transporte... aber alle konsumieren diese Produkte ohne nur eine Sekunde daran zu denken was es braucht um diese zu herzustellen.... es können ja dann mal die Grünen versuchen Medikamente aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen...
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Gustav Natterer - ↑0↓1
Warum nicht Verantwortung übernehmen und die Produktion vor Ort machen und die Transportrisiken ausschalten. Wenn die Risiken des Gefahrenguttransports voll versichert wären, würde sich dieser wahrscheinlich nicht mehr lohnen! Jetzt aber trägt die Bevökerung das Risiko und möglicherweise den Schaden!
Hans - ↑2↓6
Das wären dann Ausreden,da mit einem Verbot des Schienentransportes bereits seit Jahren gerechnet wird und bereits Studien zur Eigenproduktion durchgeführt wurden..
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besorgnis - ↑9↓3
Die Grünen schaffen es doch tatsächlich noch, eine Rand Region wie das Wallis in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben. Bravo, somit ist der Weg frei für sie, Gärten im Lonza Areal anzulegen.
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meinsch - ↑5↓5
meinsch das wachst in der lonza...
Baer - ↑5↓9
Somit sind wohl die Betriebe der Lonza selektioniert, welche gemäss Ankündigung im Juni, geschlossen werden sollen.
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