Schadstoffbealstung | Untersuchungen zeigen:
Grundwasser bei Deponie Gamsenried mit Schadstoffen belastet
Im Grundwasser unter der alten Deponie Gamsenried sind bei Untersuchungen neue organische Schadstoffe nachgewiesen worden. Es wurden Sofortmassnahmen eingeleitet. Das mit Benzidin belastete Grundwasser wird in der Kläranlage des Werksareals behandelt.
Gemäss Mitteilung des Kantons hat die Dienststelle für Umwelt (DUW) die Lonza AG im Jahr 2016 dazu verpflichtet, eine Detailuntersuchung in der alten Deponie Gamsenried durchzuführen. Wie es weiter heisst, wurden bei der Untersuchtung verschiedene lösliche organische Schadstoffe und insbesondere Benzidin nachgewiesen. Weiterführende Analysen hätten zudem das Vorhandensein von Benzidin im Grundwasser zwischen Gamsenried und dem Werksareal der Lonza AG bestätigt.
Toxische und krebserregende Verbindung
Benzidin, so heisst es weiter, ist eine toxische und krebserregende Verbindung, welches vermutlich ein Nebenprodukt der damaligen Produktion von Phenylhydrazin im Werksareal sei. Ferner sind Benzidin-Konzentrationen zwischen weniger als 1 und über 500 Nanogramm (1 Nanogramm entspricht einem Milliardstel Gramm) pro Liter im Abstrom der Deponie festgestellt worden. Diese Konzentrationen, schreibt der Kanton weiter, würden teils bei weitem über dem Grenzwert der Altlastenverordnung liegen.
Sofortmassnahmen eingeleitet
Sobald der Nachweis von Benzidin bestätigt wurde, sei das Abpumpen von belastetem Grundwasser im unmittelbaren Abstrom der Deponie erhöht worden. Das abgepumpte Grundwasser wird in der Kläranlage ARA Visp behandelt. Damit der natürliche Abbau der Schadstoffe beschleunigt werden kann, wird demnächst ein Pilotversuch zur Behandlung des Grundwassers im Abstrom der Deponie durch Einbringung von Luft durchgeführt. Wie die Lonza AG in einem Communiqué schreibt, ist im Abstrom des Werksareals bisher kein Bezidin nachgewiesen worden.
Trinkwasser nicht betroffen
Die durchgeführten Messungen und Analysen hätten kein Benzidin in Trinkwasser- und Bewässerungs-Fassungen der Region angezeigt. Die temporären Brunnen zum Pumpen von Infiltrierungen der Rhone in das Grundwasser während der Arbeiten der dritten Rhonekorrektur befinden sich am Fusse der Dämme und in dem von der Grundwasserbelastung betroffenen Gebiet. Sie werden bei Hochwasserbestand in Betrieb genommen. Die in diesem Winter durchgeführten Kontrollen an ebendiesen Brunnen hätten gezeigt, dass Benzidin im Grundwasser entlang der Rhone zwischen den Brücken von Brigerbad und Lalden mit Konzentrationen bis 270 ng/L vorhanden ist.
Um zu überprüfen, dass das abgepumpte Abwasser nach Einleitung in die Rhone zu keinem toxikologischen Risiko für Menschen oder für in Oberflächengewässer lebende Organismen führt, wurde eine Expertise in Auftrag gegeben. Diese hat gezeigt, dass das Abpumpen während dem Hochwasserstand stattfindet und somit die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Seitens der Lonza AG wird das Benzidinmonitoring fortgeführt.
pd / pan
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