Terrorismus | US-Spezialeinheit tötet einen der meist gesuchten Terroristen
IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi ist tot
Der Anführer der radikal-islamischen IS-Miliz Abu Bakr al-Bagdadi ist bei einem Einsatz des US-Militärs im Nordwesten Syriens getötet worden. Das sagte US-Präsident Donald Trump am Sonntag in einer Rede im Weissen Haus.
Die US-Spezialeinheiten hätten die Mission in einer «gefährlichen und riskanten Nachtaktion» erfolgreich durchgeführt, sagte Trump. Kein US-Soldat sei dabei verletzt, aber viele Anhänger und Kämpfer Bagdadis getötet worden. Elf Kinder hätten evakuiert werden können.
Er habe eine Grossteil des Einsatzes live mitverfolgt, sagte Trump und sprach von einem «unglaublichen Einsatz» der US-Einheiten. Bagdadi sei zusammen mit drei Kindern in einen Tunnel geflüchtet und dort von Hunden aufgespürt worden. In der Folge habe er eine Sprengstoffweste gezündet und sich und die drei Kinder getötet.
Bagdadis Körper sei dadurch zwar verstümmelt worden und der Tunnel sei eingestürzt, doch Testresultate hätten «sofort, sicher und positiv» bestätigt, dass es sich bei dem Toten um al-Bagdadi handelte. «Er war es», sagte Trump.
Laut Schilderung des US-Präsidenten waren acht US-Helikopter an dem Einsatz beteiligt. Die Spezialeinheiten hielten sich demnach etwa zwei Stunden in dem Anwesen auf. Dabei hätten sie wichtiges Material gefunden, auch solches über die «Zukunftspläne» des IS.
Der Kommandant der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Abdi, schrieb auf Twitter, Bagdadis Tod sei das Ergebnis einer über fünf Monate andauernden Geheimdienstzusammenarbeit gewesen. Der IS-Chef sei dann bei einer gemeinsamen Operation getötet worden.
Einer der meistgesuchten Terroristen
Der Aufenthaltsort des bereits mehrfach für tot erklärten IS-Chefs war bisher unbekannt. Mit dem von den USA ausgesetzten Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ist Al-Bagdadi einer der meistgesuchten Terroristen der Welt gewesen. Zuletzt hatte der IS im April ein Video mit Al-Bagdadi verbreitet, in dem er dem Westen mit Angriffen drohte.
Details über die Biografie von Abu Bakr al-Bagdadi, den selbst ernannten "Kalifen Ibrahim", sind mit Vorsicht zu geniessen. Häufig lassen sie sich nicht verifizieren. Lange Zeit wusste kaum jemand, wie der Chef der Terrormiliz IS aussieht, da es nur zwei Fotos von ihm gab.
Wenige Tage nach Ausrufung des Kalifats Ende Juni 2014 tauchte er dann völlig überraschend in einer Moschee in der nordirakischen Stadt Mossul auf, wo er die Freitagspredigt hielt. Danach aber zeigte er sich lange nicht mehr.
Immer wieder gab es Gerüchte, er sei bei Angriffen verletzt oder sogar getötet worden. Erst im April - nach dem endgültigen Zerfall des vom IS ausgerufenen Kalifats - zeigte er sich noch ein zweites Mal in einem Video. Zwischendurch verbreitete der IS vereinzelt Audio-Botschaften seines Anführers.
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