Frühjahrssaison auf SAC-Hütten
«Wer Regeln missachtet, setzt sich Gefahren aus»
Der schneereiche Winter verspricht auch eine gute Frühjahrssaison für die SAC-Hütten im Oberwallis, denn derzeit herrscht Hochsaison für Tourenfahrer und Schneeschuhläufer. Drei Oberwalliser Hüttenwarte geben Auskunft.
Die Anenhütte im Lötschental hat ihre Türen im Frühjahr von Mitte März bis Mitte Mai geöffnet, damit Tourenfahrer und Schneeschuhläufer auf ihre Rechnung kommen. Derzeit, so Hüttenwart Peter Tscherrig, herrsche denn auch Hochsaison.
Tscherrig bezeichnet die Schneeverhältnisse während des ganzen Winters als sehr sicher und so sensationell gut, wie schon lange nicht mehr.
Dank der grossen Schneemenge könnten rund um die Hütte Touren zum Mittagshorn, Grosshorn und Lötschentaler Breithorn noch bis Pfingsten gemacht werden. Diese Touren müsse man derzeit jedoch, wie dies im Frühling üblich sei, sehr früh angehen, um vor Mittag wieder in der Hütte zu sein.
Peter Tscherrig empfiehlt diesbezüglich, dass sich Skitourengänger nicht nur mit den Informationen der Medien begnügen, sondern ebenfalls bei den Hüttenwarten und Bergführern vor Ort nachfragen.
«Als Bergführer bin ich den ganzen Winter unterwegs und die Unvorsichtigkeit der Menschen in den Bergen ist leider sehr oft zu beobachten», so Tscherrig. Man verlasse sich heute vermehrt auf das Lawinenbulletin, die Wetterprognosen, auf das GPS und das Natel, mit dem man im Notfall ja Hilfe rufen könne.
Nach einer sehr erfolgreichen Wintersaison werden Peter Tscherrig und sein Team Mitte Mai eine kurze Pause einlegen, bevor am 15. Juni die Sommersaison auf der Anenhütte startet. Sie stellt die Hauptsaison für die Hütte dar und dauert bis zum 27. Oktober.
Hervorragende Verhältnisse
Die Britanniahütte bei Saas-Fee gehört zu den meistbesuchten SAC-Hütten im Wallis. Die aktuelle Saison, so Hüttenwart Dario Andenmatten, sei stark wetterabhängig. Zurzeit würden die Zahlen bezüglich Reservationen gut aussehen, möglicherweise auch wegen dem 150-jährigen Jubiläum des Schweizer Alpen Clubs, mutmasst er.
Von März bis Ende Mai lägen die Übernachtungszahlen im Durchschnitt zwischen 3000 und 3500. Während dieser Zeit beherbergen der Hüttenwart und sein Team ein internationales Publikum aus ganz Europa.
Auch er schwärmt von den hervorragenden Schneeverhältnissen: Die niedrigen Temperaturen im März hätten den Schnee bis in tiefe Lagen konserviert. Gleichzeitig warnt der Hüttenwart allerdings auch: Durch hohe Temperaturen durchnässen die Schneemengen bis auf den Grund und so könne es zu grösseren Nassschnee-Lawinen kommen.
«Daher starten die Touristen bei uns sehr früh, um gegen Mittag wieder zurück zu sein. Wer diese Regel missachtet, setzt sich grösseren Gefahren aus», so Andenmatten. Im Grossen und Ganzen seien die Tourenskifahrer allerdings gut ausgerüstet und viele liessen sich von erfahrenen Bergführern oder Tourenleitern begleiten.
Hoffen auf einen sonnigen Abschluss
Auf der Täschhütte, so Hüttenwart André Lerjen, sehe die Frühlingssaison sehr ähnlich aus wie im vergangenen Jahr: «Durch das schlechte Wetter, vor allem an den Wochenenden, gibt es sehr viele Absagen.» Tendenziell seien die Wochenenden in diesen Monaten ausgebucht, wetterbedingt komme es jedoch öfters vor, dass die Hütte trotzdem leer bleibe.
Die Schneeverhältnisse in den höheren Regionen seien ausgezeichnet. Unterhalb von 3000 Metern über Meer werde der Schnee aber sulzig und matschig.
«Es gibt sehr viel Gäste, die sich vor ihrer jeweiligen Tour nach den aktuellen Verhältnissen erkundigen.» Risikos gebe es natürlich immer. Vor allem sei der Aufstieg zur Hütte nach der Mittagszeit wegen Lawinengefahr um diese Jahreszeit nicht zu unterschätzen.
Die Täschhütte ist noch bis zum 20. Mai bewartet. «Durch das schlechte Wetter im April wurden viele Touren abgesagt – wir hoffen noch auf einen sonnigen Abschluss.»
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar