Ständerat berät Zweitwohnungsgesetz in der Herbstsession
René Imoberdorf kämpft für Hotelumnutzungen

Ständerat René Imoberdorf
Foto: zvg
Die vorberatende Ständeratskommission hat sich beim Zweitwohnungsgesetz mit 7 zu 5 Stimmen gegen eine Umwandlung von alten und unrentablen Hotels zu Zweitwohnungen ausgesprochen. Ständerat René Imoberdorf will in der Herbstsession dafür einstehen, dass im Zweitwohnungsgesetz Hotelumnutzungen möglich bleiben. Das Gesetz wird am 25. September im Ständerat beraten.
Er vertrete wie der Kanton Wallis die Haltung, dass Hotelumnutzungen auch in Zukunft möglich sein müssten. Leider würden nicht alle touristischen Regionen diese Auffassung teilen, so Ständerat René Imoberdorf im Interview mit der «hotel revue». «Gemeindepräsidenten aus gewissen Kantonen zeigten sich besorgt, dass ein solcher Gesetzesartikel ein Freipass zur Umwandlung von Hotels in Zweitwohnungen sei.»
Wie stark der Kanton Wallis von einem Verbot von Hotelumnutzungen in Zweitwohnungen betroffen sein würde, kann Imoberdorf nicht beziffern. Er kenne im Oberwallis jedoch Personen, die einen Betrieb jahrzehntelang geführt hätten und deren Kinder zunächst noch an einer Übernahme interessiert gewesen seien. Wegen des hohen Investitionsbedarfs und der momentanen Frequenzprobleme würden diese jedoch von einer Übernahme absehen. «Das führt dann zu Hotelschliessungen. Ich bin sehr besorgt», so Imoberdorf weiter.
Erleichtert zeigt sich der Walliser CSP-Ständerat ob der Beibehaltung der Querfinanzierung von Hotelprojekten durch Zweitwohnungen im Gesetzesentwurf. Man habe diesbezüglich sogar neue Möglichkeiten geschaffen. Imoberdorf im Interview: «Hoteliers sollen zur Finanzierung ihres Projekts nicht nur 20 Prozent der Hauptnutzungsfläche als Zweitwohnung verkaufen dürfen, wie dies der Bundesrat vorsieht. Sie sollen stattdessen bis zu 33 Prozent der Hauptnutzungsfläche als Wohnungen zum Vermieten verwenden dürfen, wenn diese in ihrem Besitz bleibt.»
Das Zweitwohnungsgesetz ist im Ständerat für den 25. September traktandiert. Imoberdorf vermutet, dass der Ständerat in den wesentlichen Teilen der Kommissionsmehrheit folgen wird. «Es wird ein schwieriges Unterfangen sein, bei den Hotelumnutzungen noch einen Stimmungswechsel herbeizuführen. Nicht zuletzt deshalb, weil bereits eine Referendumsdrohung in der Luft liegt.»
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Kommentare
Vox Wallis - ↑0↓1
Wenn dann noch die nationale Erbschaftssteuer kommt, geht die hiesige Familienhotellerie endgültig vor die Hunde. Wie soll ein Nachkomme, ein Hotel übernehmen, wenn er seine Geschwister auszahlen und dann noch 400'000 Erbschaftssteuer an den Bund zahlen soll? Bankhypo aufnehmen um Steuern zu zahlen statt zu renovieren? Einige Politiker haben schlicht keine Ahnung von den Folgen ihrer "Superideen".
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Carlo Müller - ↑1↓1
Laut Wikipedia verfügt Franz Weber selbst "über Feriendomizile (also Zweitwohnungen) in Montreux, im Berner Oberland, in Paris und in Gordes in Südfrankreich". Anderen Zweitwohnungsbesitzern möchte er das Leben vermiesen... ein Skandal
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Gommer - ↑1↓0
In der heutigen Poltik ist das so, "Wasser predigen, aber Wein saufen!"