Offene Schalter rechnen sich nicht mehr
Postfilialen im Goms machen dicht

In Münster wird im Dezember eine neue Poststelle eröffnet. (Archiv)
Foto: zvg
Im Dezember 2014 öffnet die neue Postfiliale der Gemeinde Münster-Geschinen ihre Türen. Die ehemalige Poststelle im Dorfzentrum wird Ende November geschlossen. Die Filialen in der Gemeinde Reckingen-Gluringen sowie in Ulrichen werden im kommenden Jahr geschlossen.
Im Februar 2014 wurde die Bevölkerung mittels Informationsschreiben über die Pläne der Post in der Region informiert: «Gegen Ende Jahr wollen wir unsere Filiale in Münster an einen anderen Standort verlegen und mit einem neuen Auftritt betreiben. Die Schalter in Reckingen und in Ulrichen werden wir zudem im zweiten Quartal 2015 durch Agenturlösungen ersetzen», so die Angaben der Post zu den veränderten Dienstleistungen, welche mitunter wegen «unbefriedigender Nachfrage» beschlossen werden mussten. Ferner entspreche die Raumaufteilung in den aktuellen Poststellen der betroffenen Ortschaften in den Gemeinden Münster-Geschinen, Reckingen-Gluringen und Obergoms nicht mehr den heutigen Anforderungen, heisst es weiter.
Nach diversen Abklärungen seitens der Post wurde die Filiale in Münster nun vom Dorf in den «Gommermärt» an der Furkastrasse östlich des Zentrums verlegt und wird am 1. Dezember eröffnet. «Die Poststelle in Münster biete dieselben Dienstleistungen wie bisher», erklärt Post-Sprecherin Isabelle Mouron. Den Kunden werde durch längere Öffnungszeiten nun aber auch ein «Mehrwert» geboten. Bereits habe man erste positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung dazu erhalten.
In Reckingen sollen die Dienstleistungen der Post als Agentur bei Obergoms Tourismus gewährleistet werden. In Ulrichen wird die Poststelle in den örtlichen Volg-Dorfladen integriert. Die Agenturen entsprechen dem Prinzip «Post im Dorfladen». Dabei arbeitet die Post mit selbstständigen Partnern zusammen, die in ihrem Auftrag das Postgeschäft betreiben.
Sowohl in Reckingen als auch in Ulrichen sollen die Umwandlungen nach der Wintersaison 2014/2015 erfolgen. Die Bevölkerung werde vorgängig erneut informiert, so die Post.
Sind die festgelegten Veränderungen des gelben Riesen in der Region dicke Post für die Gemeinden? «Wir haben uns an sämtlichen Besprechungen für die Erhaltung der bisherigen Poststellen stark gemacht», nehmen Gerhard Kiechler, Gemeindepräsident von Münster-Geschinen, Norbert Carlen, Gemeindepräsident von Reckingen-Gluringen und Christian Imsand, Gemeindepräsident von Obergoms gemeinsam Stellung. «Wir haben uns insbesondere dafür eingesetzt, dass der Service Public erhalten bleibt und dass keine Arbeitsplätze abgebaut werden.»
Diese Bedingungen scheinen erfüllt. Es gebe aufgrund der Umstrukturierungen der Post keine Entlassungen, so die Gemeindepräsidenten. «Die Funktionen werden jedoch zum Teil verändert. Ferner steht der Posthalter von Münster kurz vor der Pension.»
Artikel
Kommentare
Cornelia - ↑1↓2
Postab, ich gebe ihnen völlig recht. Die ganze Misere haben wir Frau Bundesrätin Leuthard zu verdanken, die unterstützt nur noch die Wirtschaft und lässt den Bürger links liegen. Der Kapitalismus lässt grüssen!
antworten
postab - ↑1↓0
klar, dass die Gemeindepräsidenten nicht viel ändern konnten. Sie wurden schlicht stillgemacht. Die Sauerei ist das Monopol der Post. Früher war der gelbe Riese für die Bevölkerung da, heute nur noch für seinen fetten Bauch. Man sollte diesen Laden, dem längst nicht mehr der Dienst am Kunden, sondern nur Profit wichtig ist, meiden wo man kann.
antworten