Ventil | der Walliser Blog
Wilder Westen
Seit Nicolas Voide, ein politisches CVP-Schwergewicht aus Martinach, seine Ambitionen für einen Sitz im Walliser Staatsrat bekannt gab, geht es im Unterwallis zu und her wie im Wilden Westen. Ein CVPler macht gemeinsame Sache mit SVPlern, um einen andern CVPler auszutricksen. Das ruft geradezu nach Scharfschützen und -richtern.
Diese schiessen denn auch aus allen Ecken und Enden medial auf den vermeintlichen Gegner an der Frontlinie. Darbellay läuft gekränkt zur Aargauer Zeitung, Fournier schiesst aus dem Le Temps, Freysinger braucht Twitter, Schmidt läuft zum Lokalradio rro.ch, selbst der neue CVP-Chef Pfister meldet sich aus dem fernen Zug im «Walliser Boten» zu Wort.
Aber alle reden um den heissen Brei oder eben auch um die Tatsache herum, dass vielen konservativen Wallisern Darbellays Seitensprung ein Dorn im Auge ist und Voide daraus politisches Kapital schlagen will. Vielleicht zeichnet sich hier erstmals ein dreckiger Staatsratswahlkampf.
Artikel
Kommentare
Maccaroni - ↑2↓4
In Chur hat ein Polizist an eine Hausmauer gepinkelt. Ein riesen Aufschrei geht durch die Presse. Ein Polizist hat Vorbildfunktion - Fremdpinkeln ist ein NoGo. Hat Derballay als Politiker nicht auch eine Vorbildfunktion?
antworten
Maccaroni - ↑1↓3
CVP darf - Polizei nicht? So in etwa verstehe ich Deinen Kommentar.
Dübi - ↑6↓0
@Maccaroni, ich goutiere weder das Hausmauerpinkeln, noch das Fremdgehen, aber...
Herr Darbellay soll ja auch nicht gewählt werden weil er ein guter Hirsch ist, sondern weil er in seinem zukünftigen Amt erfolgreich agieren könnte. Er hat auf nationaler Ebene die notwendige Erfahrung und somit weitreichende Beziehungen um für das Wallis und seine Bevölkerung erfolgreich zu arbeiten.
apropos:
Sollten von heute an nur noch Personen mit garantiertem und immerwährendem
Vorbildcharakter menschenvertretende Funktionen ausüben dürfen, dann würde es keine Parteien und Politiker, Schulkommissionen und Lehrer, Religionen und Kirchendiener usw. mehr geben.
ImErnst - ↑3↓0
Salü Dübi, da bin ich deiner Meinung. Vertritt Darbellay die Interessen des Volkes oder nicht, das ist es, was das Stimmvolk zu interessieren hst. Seine "Ausschweifungen" betreffend, muss er das mit seiner Familie ausmachen.
Aber CVP-Voide auf einer SVP-Liste, das ist schon speziell, finde ich. Welche Anliegen der Walliser wird er wohl vertreten?
Übrigens Gratulation zu deinem Vater! Habe den Eindruck, dass viele Politiker heute eher sich selber dienen.
antworten
Dübi - ↑5↓0
Wilder Westen, und die Anliegen der Walliser Bevölkerung bleiben in der Warteschlaufe..?
Mein Vater war ein eingefleischter Politiker und hat als Parteipräsident und Suppleant dem Staat, insbesondere dem Oberwallis so einige Jahre gedient. Sein Credo hat immer geheissen: "Ein jeder Politiker muss seine persönlichen Interessen und Wünsche zurückstecken können. Sie sollen und dürfen nur dem Wohle der Bevölkerung dienen und den Wählern gehört das an sie geschenkte Vertrauen mehrfach zurück. Da ist schon was Wahres dran und sollte auch heute noch bei jedem Volksvertreter ein ehrenvolles Gedankengut sein. Leider ist dem nicht immer so und wie das Wallis uns zeigt, kann es nur wieder besser werden. Man kann Herrn Darbellay wählen oder eben nicht wählen. Das liegt in den politischen Ansichtsweisen der Bevölkerung. Das aber Herr Darbellay anhand seinen privaten Ausschweifungen oder Vergehen gemessen wird, hat bei der politischen Meinungsbildung absolut keinen Platz. Ansonsten könnte auch so manch anderer Kandidat kein politisches Mandat mehr ausführen. Die beste Lösung wäre doch, Herrn Darbellays bisherige politische Laufbahn zu analysieren und zu bewerten. Spätestens dann wird sich zeigen, ob er gewählt oder eben nicht gewählt werden sollte. Ich persönlich denke, dass die Walliser Bevölkerung Frau und Mann genug sind, um diese Entscheidung ohne Wild-West-Gelüste eigenständig und fair zu treffen.
" Dreckiger Staatsratswahlkampf " .. ist nur eine eingeblendete Titelüberschrift und wird nach dem Wahlkampf wirkungslos verblassen.
Wünsche euch Allen ein schönes Wochenende.
antworten