Wie ausgestorben präsentieren sich die Strassen und Gässchen der Oberwalliser Dörfer diese Tage. Die meisten Vereine nutzen die schulfreie Zeit, um ebenfalls eine Pause einzulegen. Jung und Alt fahren in den Urlaub. Und wo sonst Gartenbeizen das Dorfbild beleben, stehen Schilder, die auf Betriebsferien verweisen.

Schon als Kind mochte ich diese Zeit, in der das normale Leben beinahe zum Erliegen kommt, und das vertraute Quartier einem Geisterdorf gleicht. Das hat sich bis heute nicht geändert, obwohl ich inzwischen, Schulferien hin oder her, natürlich fester im Alltag verankert bin. Es kommt mir ein wenig vor, wie wenn man an einem frühen Wintermorgen noch im Bett liegt und nur gedämpfte Geräusche von draussen vernimmt, weil frisch gefallener Schnee die Welt in Watte packt.

Hach, da bekomme ich gleich wieder Sehnsucht nach der kalten Jahreszeit. Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich mag den Sommer, wie auch den Herbst, Winter und Frühling und sehne mich doch immer ein wenig nach der Zeit, die noch auf uns zukommen wird: Im Sommer auf die bunte Farbenpracht, im Herbst auf die ersten Flocken und auch im Winter auf die wärmende Frühlingssonne. Ein Glück leben wir in einem Land, in dem wir diese grosse Vielfalt geniessen können.