WG-Zeiten
Sicher ist euch allen das Konzept von Gemeinschaftswohnungen bekannt. In einer Sonntagszeitung wurde gestern eine solche vorgestellt. Dabei wohnen mehrere Familien gemeinsam auf einer Etage. Jeder «Haushalt» hat eigene Schlafräume. Badezimmer, Stube und Küche allerdings werden geteilt.
Ein Bewohner hat in der Zeitung die Vorteile dieser Lebensform beschrieben. Zunächst mal die wirtschaftlichen: Man verbraucht viel weniger Wohnraum und Ressourcen, als Familien oder Personen, die für sich leben. Dann natürlich auch die zwischenmenschlichen: Es sei immer jemand da, mit dem man sich abgeben könne, die Kinder hätten viele Spielkameraden und man lerne, offener und toleranter mit anderen Menschen umzugehen.
Mag gut sein und trotzdem graut mir, wenn ich mir vorstelle, ebenfalls in solch einer Gemeinschaftswohnung leben zu müssen. Was der befragte Bewohner als Vorteil beschrieb, würde mir wohl bald mal auf die Nerven gehen, insbesondere dieses «immer ist irgendjemand da» und eben «irgendjemand» und keine Person, die einem nahe steht.
Nein! Ressourcen und Wohnraum sparen hin oder her, meine WG-Zeiten sind definitiv Geschichte...
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Kommentare
Im Ernst, Oderso - ↑2↓1
Habe schon Hühnerhaut, wenn ich bloss an WGs denke. Unvorstellbar, gemeinsame Küche, Bad usw. Wie ihr beiden schon richtig bemerkt, wohnen im Block genügt vollumfänglich. Obwohl meine Nachbarn alle recht nett sind, bin ich froh, hinter mir die Türe zu schliessen. Freue ich mich jetzt schon auf meine Alpe, hoffentlich ist der Schnee bald weg. Ein paar wenige Häuschen und die nicht mal ständig bewohnt, Freude und Erholung pur. Zu zweit allein, aber niemals einsam.
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Kaktus Keim, Kakteenland - ↑2↓2
In einer WG zu wohnen ginge mir auch nicht. Brauche einfach ab und zu Ruhe. Habe achtzehn Jahre in einem Block gewohnt. Da hatte man ja auch so eine Art WG mit getrennten Wohnungen einfach. Man hörte Fernseher, Radio, WC spühlungen, schimpfen, loben, lachen, weinen, fluchen, poltern, einfach so die alltäglichen Dinge die der Mensch so von sich gibt.
Nur schon die vielen Leute jeden Tag zu grüssen :)) und dann noch von allen zu wissen wie es geht und was so läuft. Das kann man ja heute eigentlich über Facebook und Watsapp, sich erkunden ;) ich liebe die Einsamkeit und die Stille in meinem alten Häuschen.
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Das Ventil, Oberwallis - ↑1↓1
Einsamkeit und Stille schätze ich von Zeit zu Zeit auch sehr, Kaktus. Zudem ist es ein enormer Unterschied, wer einem daheim so Gesellschaft leistet; ein Mensch, der einem nahe steht oder irgendwer, der zufälligerweise auch dort wohnt. Und ja, die Geräuschkulisse in einem Block ist manchmal auch nicht ohne. Ich weiss auch ziemlich genau, wann meine Nachbarn zu Bett gehen (Rollläden, die heruntergelassen werden), wenn jemand in der Wohnungen darüber duscht, den ganzen Morgen lauthals telefoniert oder der Hund herumläuft...