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Streit in der Waschküche

Quelle: 1815.ch 0

Auf die Frage, warum in seinem Verein weibliche Mitglieder nicht erwünscht sind, hat mir ein weiser Mann vor Jahren mal geantwortet: «Wenn in einem Haus Streit ausbricht, dann in der Waschküche.» Natürlich spricht diese Aussage von einem etwas antiquierten Frauenbild, dass trotzdem ein Körnchen Wahrheit darin liegt, musste ich erst kürzlich erleben.

Seit einigen Wochen nämlich muss ich regelmässiges Verschwinden einzelner Wäschestücke aus der Waschküche beklagen. Das merke ich jeweils, weil es Lücken zwischen den verschiedenen Kleidern an der Leine gibt, eben der Platz, an dem das verschwundene Stück gehangen hätte. Mein Problem allerdings: Ich kann mich beim besten Willen nie genau daran erinnern, was fehlt (ein Zeichen dafür, zu viele Kleider zu besitzen?).

Bis eben dieses Stück meistens ein paar Tage später oder spätestens beim nächsten Wäschetag wieder einsam und verlassen an der Leine hängt. Meine Vermutung ist deshalb folgende: Eine meiner Nachbarinnen, die oben genanntes Zitat ebenfalls für veraltet hält, schickt ihren Mann zum Wäsche holen. Dieser kennt seine und die Kleidung seiner besseren Hälfte natürlich nicht so genau und hängt einfach alles ab, was gerade so in der Nähe herum hängt. Sie bemerkt den Fauxpas irgendwann und hängt das «Diebesgut» heimlich wieder an die Leine.

So weit so gut. Da ich jetzt aber schon mehrmals Opfer dieses Verfahrens geworden bin, müsste ich fast dafür plädieren, die Waschküche doch wieder zur weiblichen Zone zu erklären. Schliesslich kennen die meisten Frauen den Inhalt der Schränke in ihrem Haushalt. Nicht?

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