Du oder Sie – oft eine problematische Entscheidung. Einerseits macht das «Du» vieles einfacher, anderseits wird mit dem «Sie» eine Distanz aufgebaut, um die man manchmal froh ist. Als mir vor Jahren etwa ein Lehrer aus früheren Schulzeiten das «Du» angeboten hat, bin ich schon etwas in Bedrängnis geraten. Eine nette Geste, die ich natürlich annahm – und doch fällt es einem oft schwer, eine Person, die man jahrelang gesiezt hat plötzlich zu duzen.

Interessanter Fakt: Experten raten, dass, wenn man auf der Strasse angegriffen oder bedroht wird, man den Täter siezen soll. Nicht aus Höflichkeit natürlich, sondern damit andere Passanten merken, dass man einander nicht kennt und dadurch die Alarmglocken eher schrillen.

Ich persönlich habe jedenfalls kein Problem damit, wenn man mich im Restaurant oder sonstwo mit «Salü» begrüsst. Und doch gibt es Situationen, in denen man beim «Sie» bleiben sollte. Als Arbeitgeber etwa, wie ein Bekannter vehement vertritt. Er begründet dies jeweils damit, dass einem «Du Trottel» einfach viel leichter über die Lippen komme als «Sie Trottel». Auch ein wahres Wort...