Als Kind war der Schulspaziergang kurz vor den Sommerferien jeweils ein Highlight: Schmackhafte Sandwichs, die man den ganzen Tag im Rucksack mit sich herumgetragen hatte und die vielleicht gerade deshalb so gut waren, saure Würmchen und Eistee in Hülle und Fülle.

Letzthin bekam ich die einmalige Chance, das Ganze von einer anderen Perspektive betrachten zu dürfen: Vergangene Woche befanden sich nämlich laut Meldung der SBB ganze 2400 Gruppen schweizweit auf Reisen, viele davon Schulkinder und ihre Lehrer.

Natürlich hat es dann auch mich an meinem Ausflug erwischt. Die selbstverständlich sehr euphorischen Kinder, die das Zugabteil mit Lachen, Geschnatter und auch ein paar Brotsamen beglückt haben, hätten mich dabei gar nicht gestört.

Wohl aber der Lehrer, der mich und ein paar unbekannte Mitreisende rabiat von unseren Sitzen vertrieben. Dass die Plätze gar nicht als reserviert gekennzeichnet waren, war ihm schnurzegal. Auch, dass ein paar der älteren Passagiere die Zugfahrt danach stehend in Angriff nehmen musste. Schöne Botschaft für unsere Kinder, nicht?