Ventil | Der Walliser Blog
«Ich verstah dich nöd...»
Wie ihr ja wisst, gehöre ich zu den mehr oder weniger begeisterten Besuchern des Open Air Gampel. Nun ist das Festival wieder Geschichte, die Jeans gewaschen und die vom Schlamm gezeichneten Schuhe entsorgt. Zeit für eine persönliche Bilanz. Das Konzert der «Toten Hosen» kann ich, trotz Hudelwetter, als gelungen bezeichnen. Auch das kulinarische Angebot in Gampel ist jeweils ein Gaumenschmaus: Asiatisch, Sandwichs, Rösti, Hot Dog, Dürüm... hier bekommt fast jeder Magen, was ihm schmeckt.
Abgesehen von einigen Neuentdeckungen wie «The Kills» hat mich das musikalische Programm diesjährig allerdings nicht gerade aus den Socken gehauen. Weiter schlimm ist das nicht, denn somit bleibt mehr Zeit für das Pflegen sozialer Kontakte. Böse Zungen meinen ja, Gampel sei ein «Grüezi»-Festival geworden. Das stimmt. 70 Prozent der Besucher kommen nicht aus dem Wallis. Damit kann ich gut leben. Man muss sich jedoch auch bewusst sein, dass man als Walliser in Gampel nicht mehr überall verstanden wird.
Ein kleines Beispiel: Als ich an einem Essensstand fragte, ob der Depot-Jeton für Geschirr und Besteck oder für den Becher gelte, schaute mich die nette Verkäuferin verwirrt an und antwortete: «Sorry, ich verstah din Dialekt nöd...» Ich hätte meine Frage auf Hochdeutsch wiederholen können, habs dann aber ganz langsam auf Walliserdeutsch nochmals getan. Den Jeton einzulösen habe ich dann doch verpasst. Er landete am Sonntag im Hauskehricht...
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