Seit Jahren rühme ich mich damit, dass ich nie krank werde und bin stolz auf diesen Umstand, obwohl ich rein gar nichts aktiv dazu beitrage.

Am Sonntag, oh Schreck, plagten mich dann trotz superstarkem Immunsystem Husten und Atembeschwerden. Muss wohl noch am Ausgang vom Samstagabend liegen, tat ich die Wehwehchen ab. Am Montag wurde es nicht besser, weshalb ich meinen Zigaretten-Konsum schon Mal auf ein Minimum reduzierte. Raucherhusten oder COPD, schoss es mir durch den Kopf. Als nach einem langen Tag am Schreibtisch schliesslich noch Nackenschmerzen und leichte Taubheitsgefühle in der linken Hand dazu kamen, war der Fall für mich klar: Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs!

Ich beschloss, meinen letzten Tag auf dieser schönen Erde unspektakulär vorbeigehen zu lassen, wickelte mich auf dem Sofa in eine Decke ein, trank Tee und führte mir das Qualifikationsspiel Deutschland gegen Norwegen zu Gemüte. Irgendwann übermannte mich dann der Schlaf.

Gestern Morgen schliesslich fühlte ich mich wieder putzfidel. Als ich mein Testament zerriss, dachte ich mir, dass es wohl doch nicht so schlau war, den halben Freitag- und den ganzen Samstagabend bei herbstlichen Temperaturen und Regen leicht bekleidet draussen zu verbringen. Und so eine Erkältung kann einem ja schon Mal Todesangst einjagen, nicht?