Ventil | Der Walliser Blog
Gottestränen
Die etwas angestaubten griechischen Götter haben vom Olymp herunterblickend ein Auge auf Roger Federer geworfen. Es fehlt noch ein Tennisgott in ihrer Runde. Mit dem Schweizer Tennisass, das am Sonntag adoniswürdig und achillesähnlich über das Wimbledon-Green fegte und seinen Sieg mit reichlich Tränen begoss, haben sie einen würdigen Vertreter gefunden.
Noch will sich Federer aber nicht in die göttliche Runde erheben lassen. Schliesslich hat er weitere Titel im Visier. Man merkt es ihm an, er ist scharf auf das Ballspiel mit dem Schlägel. Auch nach all den Jahren auf höchstem Niveau scheint er nicht müde zu werden. Während unsereins das Alter täglich zusetzt, wirkt Tennisgott Federer zunehmend frischer. Man könnte meinen, er spielt noch in vierzig Jahren um den Titel.
Es ist verrückt, man mag es ihm gönnen, dem Sympathieträger, dem tennisweiss ehrlichen und gerechten Kerl. Einen zweiten Federer wird es wohl nicht so schnell wieder geben, obwohl familienintern ja bereits mit vier kleinen Junioren nachgesorgt wurde. Ob all des Erfolgs bleibt nur zu hoffen, dass dereinst nicht die bittere Meldung kommt: Er war gedopt. Eine Welt würde zusammenbrechen, nicht nur die meine.
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