Ventil | Der Walliser Blog

Fitte Omis und Opis

Quelle: 1815.ch 8

Der Stellenwert von Grosseltern hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Während diese früher unverbindlich Zeit mit den Enkelkindern verbrachten, sind Oma und Opa heute oft fest in die Berufsplanung der jungen Eltern eingebunden.

Damit der junge Vater, meist aber die junge Mutter trotzdem noch ein paar Tage weiterarbeiten kann, sind nicht selten fixe Tage abgesprochen, in denen die Eltern den Nachwuchs des Nachwuchses übernehmen.

Natürlich reagiert die Gesellschaft auf diese Entwicklung. So bietet das Rote Kreuz Wallis Kurse für fitte Grosseltern an, in denen ihnen laut A(u)sschreibung mehr über Anschaffungen, Pflege, Wickeln, Ernährung, Krankheiten und Schlafrituale erklärt wird. Es ist ja nicht so, dass Omi und Opi selbst Kinder gehabt hätten...

Mein Hauptgedanke allerdings geht in eine andere Richtung: Während es heute vielfach noch ein wenig verpönt ist, Kinder in die Krippe zu bringen, scheint es offensichtlich kein Problem zu sein, diese bei den oft selbst noch berufstätigen Grosseltern «abzuladen».

Versteht mich nicht falsch, familieninterne Hilfe ist absolut zu begrüssen, auch habe ich (ganz im Gegenteil) rein gar nichts gegen berufstätige Mütter, allerdings gehen dabei vielfach die berufstätigen Grossmütter vergessen, die diese Phase ihres Lebens eigentlich schon längst hinter sich haben und vielleicht nicht mehr sehr viel Wert auf Windeln wechseln und in den Schlaf wiegen legen... Oder bin ich da total auf dem Holzweg?

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Kommentare

  • Dübi - 20

    Ohne mich...
    Ich werde zu keiner Zeit einen Windel - oder Schoppenflaschenkurs besuchen und
    zu keiner Zeit ohne zwingenden Grund die Kinder meiner Töchter hüten.
    Aber, ich werde zu jeder Zeit notdürftig für meine Kinder und Kindeskinder da sein.
    Meine Frau und ich haben unsere Kinder alleine und in sehr seltenen Fällen unter Mithilfe unserer Eltern grossgezogen. Dasselbe erwarte ich auch von meinen Töchtern.
    Im reiferen Alter will ich zusammen mit meiner Frau allen Entbehrungen der letzten 25 Jahre gerecht werden und dabei viel Versäumtes nachholen dürfen.
    Da bleibt wenig Raum und Zeit zum regelmässigen Schosssitzen bei Oma und Opa.

    • Nadina - 00

      Ich würde das eher als Chance ansehen, statt als Last. Auch wenn man sich verpflichten muss. Die eigenen Kinder sowie dann auch die Enkelkinder sind als grosse Bereicherung im Leben anzusehen.
      Der Grund das man selber , bei den eigenen Kinder niemand gehabt hat, der geholfen hat, sollte nicht dann auf die nächste Generation weitergeleitet werden, dann hört das ja dann nie auf. Mir hat auch niemand geholfen und ich helfe auch niemanden.
      Was wären wir ohne unsere Kinder, auf jeden fall, wären wir nicht so weit, wie wir heute sind.
      Und wer weiss ob nicht die Enkelkinder uns nochmals so einen riesen Schritt als Mensch weiterbringen, wie es unsere Kinder getan haben, das bedingt aber, das wir sie jederzeit willkommen heissen und unser Leben mit ihnen teilen.

    • Ventil - 00

      Solange Töchter die Arbeit mit ihren Männern (oder denn auch Frauen - je nach partnerschaftlicher Konstellation) jeweils teilen können, könnte das moderne Familienleben auch ohne externe Behütung auskommen. Dort muss der Hebel angesetzt werden: Eltern müssen die Möglichkeit haben, gemeinsam für ihre Kinder da zu sein - das ist keine Aufgabe, die nur einer Frau oder nur einem Mann obliegt...

  • Ventil - 00

    Ja, die Freud'schen, gell, Maccaroni:-)

  • Maccaroni - 00

    Den dritten Absatz @Ventil nicht den Vierten ;-)

    • Maccaroni - 00

      ich habe das etwa so verstanden "the grandmother pressed the Baby(ass) into the pampers" ;-)

  • Maccaroni - 10

    Die Problematik liegt darin, dass das zusätzlich durch die Frau erzielte Einkommen zu einem grossen Teil an die Kita fliesst. Nullsummenspiel.

  • Maccaroni - 00

    @Ventil: lies denn dritten Absatz noch einmal genau durch ;-)

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