Ventil | Der Walliser Blog
Es blitzt und donnert
Öffentliche Warnungen vor Radarfallen sind bekanntlich verboten. Trotzdem existiert eine gewisse Verschworenheit innerhalb der Autofahrer-Gemeinschaft: Aller Verbote zum Trotz warnt man sich immer noch gegenseitig per Lichthupe. Ich für meinen Teil verspüre jeweils eine kindliche Freude, wenn ich einen anderen Autofahrer vor dem nahenden Übel bewahren kann.
Die Kantonspolizei Zürich hat nun elf Personen verzeigt, die auf Facebook vor Polizeikontrollen gewarnt haben. Die Warnungen wurden unter anderem über geschlossene Facebook-Gruppen verbreitet. Ab einer gewissen Anzahl an Mitgliedern sei auch eine geschlossene Gruppe als öffentlich zu betrachten, so die Argumentation. Aha.
Da hilft es wohl nur noch, seine Absichten sicherheitshalber geschickt zu verschleiern und da stellt uns die Sprache zum Glück zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung: So à la «im Glisergrund blitzt und donnert es»...
(Übrigens: Die Walliser Kantonspolizei hat sich zu diesem Thema auch schon geäussert und zeigte sich kulanter. Damals hiess es, Radarwarnungen hätten auch einen nützlichen Aspekt, schliesslich würden die Autofahrer dadurch vorsichtiger fahren und damit sei das Ziel schon erreicht. Zudem würden die Standorte sowieso regelmässig verschoben...)
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Kommentare
Dübi - ↑0↓0
Radarkontrollen, Parkbussen und allgemeine Strassen - Verkehrskontrollen...
Eine lukrative Einnahmequelle von Bund und Kantone und anstelle einer weiteren Steuererhebung könnte dieses aggressive Kontrollverhalten der Polizei auch als versteckte Steuerabgabe der fahrenden Bevölkerung an das öffentliche System angesehen werden. Als vorbildlich kann allerdings die Ansicht und Aussage der Walliser Kantonspolizei bezeichnet werden. In anderen Kantonen werden die Polizei und Sicherheitsdienste zu vermehrter Motivation im Bereich der Bussenverteilung an die Bevölkerung animiert. In wie weit diese Personen im Provisionsverfahren entlöhnt werden, entzieht sich meinen Kenntnissen.
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Ventil - ↑0↓1
Ein berechtigter Einwand, Dübi. Habe auch schon Geschichten gehört über Parkbussen, die direkt bezahlt wurden, ohne Quittung und nix...ein Schelm, wer da Böses denkt...die Aussage der Walliser Kapo hingegen lässt tatsächlich hoffen, dass es hier (in den meisten Fällen) wirklich um Prävention geht. Anderseits: Die meisten Gemeinden haben den Budgetposten Parkgebühreinnahmen, worunter dann auch Bussen und dergleichen fallen...