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Liebenswerte Eigenschaft, die ins Verderben führt
In der vergangenen Woche sind entlang einer schmalen Landzunge auf der Südinsel von Neuseeland rund 650 Grindwale gestrandet. Obschon über 500 freiwillige Helfer versucht hatten, die Meeressäuger ins tiefere Wasser zurückzubefördern, sind mehr als die Hälfte der Wale verendet.
Das Tragische daran: nach deren vermeintlicher Rettung sind nur wenige Tiere tatsächlich ins offene Meer geschwommen. Viele kehrten wieder an den Strand zu ihren Artgenossen zurück und schwammen damit in den sicheren Tod.
Zu diesem, zumindest aus menschlicher Sicht völlig unlogischen Verhalten befragt, hatte Meeresbiologe Niklaus Gelpke im Radio SRF eine ergreifende Antwort parat: «Das hat mit ihrem äusserst sozialen Verhalten zu tun. Die gegenseitige Bindung der Tiere aneinander lässt die lebenden Wale immer wieder zu den anderen zurückschwimmen. Diese so liebenswerte Eigenschaft führt die Wale nun also in ihr Verderben. Sie kehren wieder zurück zu den anderen Tieren und damit an den Strand, wo sie dann endgültig sterben.»
Da sage mir noch mal einer, dass gewisse Tierarten nicht die besseren Menschen sind...
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Kommentare
ImErnst - ↑0↓0
@Dübi
Da bin ich ganz deiner Meinung. Eigentlich schlimm.
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Dübi - ↑4↓0
Parallelen zwischen Mensch und Tier sind zu finden...
Auch die Menschen folgen ihren Anführern in den sicheren Tod.
Kriege, Glaubensgemeinschaften, Flüchtlingsströme, Risikosportarten, Familien u.v.m.
Mit kollektiver Begeisterung in den sicheren Tod.
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Maria - ↑1↓0
Guter Montag!
Sorry für meinen Vergleich. Bei allem Respekt und Verständis für das Verhalten dieser Tiere - meine ich - ähnliche und gleiche Geschichten von den flüchtenden Menschen zu lesen, zu hören, zu sehen. "Mein Gott, was für eine Welt wir haben!"
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Ventil - ↑1↓0
Guter Montag Maria! Treffend bemerkt...