Ventil | Der Walliser Blog

Dolcefarniente in Domodossola

Quelle: 1815.ch 6

Immer mehr Schweizer kaufen ihre Weihnachtsgeschenke ennet der Grenze ein. Ein Thema, das auch an uns Wallisern nicht vorbeigeht, trifft man doch an einem Samstag in Domodossola zum Teil mehr Bekannte an, als sonst so während der Woche.

Und natürlich ist das nahe Ausland nicht nur fürs klassische Einkaufen beliebt: Auch mit Brillen und Zahnersätzen deckt man sich dort ein. Es gibt etwa eine Zahnklinik in Domo, die deutschsprachige Mitarbeiter beschäftigt und auch ihre Internetseite perfekt zweisprachig unterhält. Und dies sicher aus gutem Grund.

Ich persönliche gehe ja nicht in erster Linie zum Einkaufen nach Domodossola, sondern eher, um das Dolcefarniente in mich aufzusaugen und ohne schlechtes Gewissen bereits um 11 Uhr morgens einen Aperitivo bestellen zu können – wobei das im Wallis ja durchaus auch zum guten Ton gehört.

Wenn man dem Einkaufstourismus frönt, spart man unter dem Strich vielleicht ein paar Franken, allerdings muss man sich dann auch nicht wundern, wenn sich unsere hiesigen Arbeitgeber vielleicht ähnliche Gedanken machen was Personalkosten anbelangt...

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Kommentare

  • Maria - 31

    Guter Mittwoch!
    Dübi - teilweise teile ich deine Meinung. Aber, bei manchen Preisen wird bei uns mehr als übertrieben z.B Brillen. In Brig kostet eine Brille, was zwei Brillen im Ausland.
    Dass hier die Brillen teurer sind ist ok. aber nicht gleich das Doppelte.

    • Petsch - 00

      Das mag für Brillengestelle stimmen, aber ein Made in Switzerland Glas mag etwas teuerer sein, die Qualität ist in der Regel um Längen besser, hält länger und bei einen Problem kann man das ganze schnell vor Ort klären auf Deutsch.
      Würde jeder Oberwalliser die Brillengläser Verzollen und MWST bezahlen, würde es sich in der Regel mit den Benzinkosten und dem Warten kaum mehr lohnen.
      Die gleichen Leute die in Domo Regelmässig einkaufen wundern sich warum das Oberwallis und Ihr Dorf ausstirbt, logisch wenn keiner mehr Lokal vor Ort konsumiert. Geiz ist nicht Geil.

    • Dübi - 30

      Maria, bin vollkommen deiner Meinung...
      Es gibt tatsächlich so einige Produkte oder Dienstleistungen, welche bei uns in der Schweiz stark überteuert angepriesen werden. Viele solcher Angebote sind aber wiederum Importprodukte, auf denen ein übermässig hoher Anteil beim Zwischenhandel und bei den Einfuhrzöllen besteht. Unverständlich, dass z. B. ein rein schweizerisches Käseprodukt in den USA und Kanada billiger zu kaufen ist, als hier bei uns in der Schweiz. Unverständlich auch, dass Produkte wie z. B. Medikamente, Telefonie, Versicherungen u.v.m. in der Schweiz erheblich teurer sind als in unseren Nachbarländern. Da müsste unsere Preisüberwachung vermehrt eingreifen und die Preisstrukturen neu definieren. Mich persönlich ärgern die enorm hohen IT und Telefongebühren.
      Bei der Swisscom könnte man getrost und nach dem Sprichwort behaupten:
      "Einer verdient immer und sollte es nur der Staat selber sein."

    • ImErnst - 10

      Da gebe ich dir absolut recht, Maria. Zudem beeinflusst der jetzige günstige Eurokurs die Auslandeinkäufe noch. Sobald der Euro wieder zu Fr. 1.50 und mehr gehandelt wird, rentiert der Auslandeinkauf nicht mehr.
      Aber was mich vor allem zu einer gelegentlichen Domoreise animiert: die Italianità - einen Aperitivo und dann die feine Beilage mit Prosciutto di Parma usw. Und erst die Küche! Jetzt überkommt mich grad die Lust auf Domodossola.
      Klar stimmt das mit dem Arbeitsort Schweiz. Aber hiesige Firmen kaufen ihre Sachen auch im Ausland ein, weil sie da günstiger sind.

    • Maccaroni - 01

      Wir verdienen hier aber auch das Doppelte ;-)

  • Dübi - 51

    Keine gute Kombination...
    Gearbeitet wird in der Schweiz, doch konsumiert wird im Ausland.
    Angestellt ist man bei einer Schweizerfirma, doch eingekauft wird im Ausland.
    Den Lohn bekommt man in Schweizerfranken, doch die Ferien verbringt man im Ausland. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Das Handel-und Dienstleistungsgewerbe leidet und so manches Geschäft wird unweigerlich schliessen müssen.
    Sollten dabei Mitarbeiter, welche fleissig im Ausland konsumieren und einkaufen weniger Lohn oder sogar eine Kündigung erhalten, kann es nur noch heissen:
    "mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa."

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