Dass es auf dem stillen Örtchen nicht immer ganz so still zu und her geht, ist kein Geheimnis. Sicher kennt ihr alle auch Personen, die fast schon liebevoll viel Zeit in ihre Toilettengänge investieren, mit einer Zeitung unter dem Arm und einer kurzen Abmeldung: «Bis in einer halben Stunde!» Ich wage jetzt mal salopp zu behaupten, dass dies eher eine männliche Marotte ist.

Letztens habe ich mich mit einem Bekannten über Disneys «Lustige Taschenbücher» unterhalten. Nach einer Weile hat er dann gestanden, dass er seine Sammlung über die Geschichten von Dagobert Duck und Co. im WC angesiedelt habe und dass diese auch rege benutzt würde. Nun gut, man soll ja offen sein für Neues, deshalb habe ich ebenfalls ein Heftchen mit Comics von Gary Larson dort deponiert. Wie ihr wisst, ist gemütliches Lesen allerdings nicht wirklich mein Ding, weshalb sie noch nicht sehr viel Aufmerksamkeit genossen haben.

Ein wenig spezieller war dann der Anblick der Toilette eines befreundeten Ehepaares: Die Wände bis auf den letzten Millimeter vollgepflastert mit Fussball-Postern. Dies sei halt das Reich ihres Mannes, erklärte die Frau. Da weiss man, woran man ist...

Und wenn wir schon mal bei delikaten Themen sind: Gehört ihr zu den Leuten, die, wenn sie irgendwo eingeladen sind, und das stille Örtchen aufsuchen müssen, ein wenig herumstöbern? Ich natürlich nicht! Allerdings fallen einem Dinge, bei denen sich der Gastgeber nicht viel Mühe gibt, sie zu verstecken, direkt ins Auge. Zum Beispiel der Damenrasierer in der Männer-WG. Aber was man im stillen Örtchen so sieht oder liest, bleibt auch dort, oder?