Ich mag Blumen. Leider mögen sie mich nicht. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie, kaum in meinen Händen, in Kürze braune oder gelbe Blätter bekommen. Die Garten-Freaks unter euch haben nun sicher tausend Ratschläge parat, aber eigentlich weiss ich schon selbst, wo der Hund begraben ist: Ich meine es entweder zu gut oder eben zu schlecht und bin zudem nicht im Stande, die Zeichen, die das Grünzeugs so aussendet, zu deuten. Eine teuflische Kombination.

Mein jüngstes Opfer ist ein Bonsai-Baum, den ich wochenlang hegte und pflegte, und der trotzdem nicht damit aufhörte, seine Blätter fallen zu lassen. Lange Zeit redete ich mir ein, es werde nun schliesslich bald Herbst, bis ich irgendwann den Stamm des Bäumchens berührte: Wie Papier, total ausgehöhlt. Fragt mich nicht, wie ich das Zustande gebracht habe.

Übrigens wurde mir dieser Bonsai geschenkt, mit meinem nicht vorhandenen grünen Daumen würde ich mir nie ein derart heikles Gewächs anschaffen. Sowieso plagt mich, seit ich mich vor ein paar Monaten mit einem passionierten Gärtner getroffen habe, der seine Blumen aus ganzer Seele liebt, regelmässig das schlechte Gewissen, wenn ich wieder mit etwas Lebendigem liebäugle. Manche Dinge sollte man einfach denjenigen überlassen, die etwas davon verstehen...