Winter bedeutet immer auch Grippe- und Erkältungszeit. Auch mich hats vor ein paar Tagen erwischt. Es begann mit einem leichten Kratzen im Hals, ging über zu stechendem Halsweh, einer triefenden Nase und dröhnendem Kopf und hat nun mit einem an Hundegebell erinnernden Husten seinen Zenit erreicht. Was gut ist, denn nun kann es nur noch besser werden.

Natürlich sperre ich mich wegen einer kleinen Erkältung nicht daheim ein. Hätte ich vielleicht besser tun sollen. Denn kaum sass ich gestern im Zug, schüttelte mich ein wirklich böser Hustenanfall durch. Hustenbonbons halfen nicht und das Wässerchen, das ich bei der SBB-Mini-Bar für stolze 5.40 Franken gekauft habe, ebenso wenig. Die ältere Dame vor mir warf einen bösen Blick über die Schulter zurück, packte dann demonstrativ ihre Tasche und wechselte das Abteil. Als ob ich aus purer Absicht meine Bakterien öffentlich verschleudern würde... Die anderen Mitpassagiere hielten mich stoisch aus. Danke dafür!

Ob sich die Dame wohl auch wegen eines quengelnden Kleinkindes einen anderen Platz gesucht hätte? Wegen zu lauter Musik oder stetigem Geplapper am Handy? Man kann hier nur spekulieren. Ich habe es jedenfalls schon erlebt, dass sich Mitreisende wegen herkömmlicher Gespräche in normaler Lautstärke über banale Themen kopfschüttelnd von dannen machten. Mehr Toleranz, liebe Zugfahrer! Oder kauft euch ganz einfach ein Auto.