Ventil | der Walliser Blog
Bloss nicht fragen!
Es gibt Fragen, auf deren Antwort kann man gut und gerne verzichten. Zum Beispiel: Die füllige Frau zum Ehemann: «Findest du mich eigentlich dick?» Oder der Raucher zum Arzt: «Ist dieses Röcheln beim Atmen normal?» Oder zur hypochondrischen Kollegin: «Wie gehts dir?»
Deshalb fährt man in der Regel nicht schlecht, wenn man sich an folgenden Grundsatz hält: Stelle keine Fragen, deren Antwort du gar nicht erfahren willst. Hält man sich daran, kann man so manchem zwischenmenschlichem Zoff aus dem Weg gehen. Und auch das persönliche Wohlbefinden leidet weniger.
Und doch kratzt und juckt es einen manchmal unter den Fingernägeln. Ja ja, die Katze kann das Mausen halt nicht lassen. Trotzdem sollten manche Dinge besser ungefragt bleiben. Oder wie würde der Philosoph raten: Die Antwort findet man in sich selbst...
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Kommentare
Надежда - ↑0↓0
Ein wichtiger Punkt scheint mir, dass Alltagssprache keine eindeutige und präzise Angelegenheit ist. Die Frage «Findest du mich dick?» kann eine indirekte Aufforderung sein: «Sag mir einfach wenigstens halbwegs ehrlich gemeint etwas Nettes!» Vielleicht sucht sie aber auch nach einer Gelegenheit, ihn ordentlich herunterzuputzen. Egal was er dann sagt - es wird so oder so falsch sein.
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Ventil - ↑0↓0
Hast Recht. Zu viel Gewissheit kanns auf die Dauer doch auch nicht sein. Und ganz ohne Unsicherheiten kommt ja auch die nonverbale Kommunikation nicht aus. Denken wir nur mal an das Daumen hoch Zeichen, das ja auch nicht in jedem Kulturraum dasselbe bedeutet.
Надежда - ↑0↓0
Ein gewisses Restrisiko gehört doch zur Kommunikation - ob verbal oder nonverbal. Alles andere wäre ja langweilig. :)
Ventil - ↑0↓0
Eine knifflige Situation: Was, wenn er sie für total undick hält, sie das aber ganz anders sieht? Dann wäre es eine lose-lose-Situation. Sie denkt, er veräpple sie und lässt ihn dann natürlich die Konsequenzen spüren. Eigentlich müsste man Sprache verbieten. Viel zu gefährlich! Ab jetzt kommunizieren wir nur noch nonverbal :-)
Надежда - ↑0↓0
Es kann aber auch eine Einladung zum spielerischen Wortgefecht sein. Etwa, wenn sie total «undick» ist und das natürlich auch haargenau weiss. Kurz gesagt: es ist von Vorteil, wenn man seine Pappenheimer kennt. Aber vor allem gilt es, möglichst viele der nonverbalen Signale aufzufangen und zu interpretieren. Das fällt, zugegeben, nicht allen gleichermassen leicht. Aber man kann daran arbeiten. :)
Dübi - ↑0↓0
Vor Jahren auf der Autobahn...
Ich fuhr an einem Sonntag Richtung Zürich. Da ich nicht angeschnallt war, hat mich die Polizei bei der nächsten Ausfahrt angehalten. Der Polizist fragt mich höflich: "Wissen sie, warum ich sie angehalten habe?" Meine leicht genervte Antwort lautete: "Sie werden an einem Sonntag wohl nichts besseres zu tun haben." Keine gute Antwort, eine intensive Kontrolle folgte...
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Ventil - ↑0↓0
Der hätte wohl besser auch nicht gefragt :-) oder du nicht geantwortet ;-)
Maria - ↑0↓0
Ventil! Würde das Leben meines Kindes von Tierversuchen abhängig werden, würde ich nicht darüber diskutieren wollen.
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Ventil - ↑0↓0
Keine Frage, so würde wohl jeder reagieren.
Maria - ↑0↓0
Die liegen vorwiegend im Bereich der Ethik - meine ich.
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Ventil - ↑0↓0
Dabei ist es doch gerade in diesem Bereich wichtig, offene Fragen zu diskutieren, findest du nicht? Zum Beispiel: Wäre es ethisch vertretbar Tier zu klonen, wenn man dadurch eine Hungerkrise beenden könnte?
Maria - ↑0↓0
Meiner Meinung nach gibt es auch Fragen, auf deren Antwort wir keinen Anspruch haben, obwohl die Antwort die Schwester der Frage ist.
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Ventil - ↑0↓0
Wenns um heikle oder persönliche Fragen geht, auf jeden Fall! Oder hattest du eher Übersinnliches im Kopf?
Ventil - ↑0↓0
Du hast recht, Dübi. Wenn der Fragesteller nicht klüger ist, sollte man selbst die Notbremse ziehen und schweigen. Eine Alibi-Frage sozusagen?
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Dübi - ↑0↓0
übrigens...
Eine Frage ist spätesten dann keine Frage mehr, sollte man die Antwort schon im Voraus kennen oder im Minimum so erwarten.
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Dübi - ↑0↓0
Nicht zu jeder Frage gibt es die passende Antwort...
Darum bin ich in meinem bisherigen Leben auf viele Fragen die Antwort schuldig geblieben. Besser so, denn meine ehrlichen Antworten auf diese Fragen hätten die Fragesteller nicht restlos befriedigt, geschweige denn entzückt.
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Maria - ↑0↓0
Guter Sonntag!
Ventil! In Metaphern sprechen/schreiben passt hier meistens. :-)
Ganz schön fies ist es, eine Frage zu stellen, deren Antwort mann/frau sehr gut kennt.
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Ventil - ↑0↓0
Guter Sonntag, Maria! Du hast recht, das ist ziemlich unfair. Vielleicht hofft man ja doch noch auf die Antwort, die man sich wünscht? Und meinst du mich mit in Metaphern schreiben? :-)
Надежда - ↑0↓0
Es müsste halt jemand schon den Kindern in der Grundschule beibringen, dass hinter manchen scheinbaren Fragesätzen ein knüppeldicker Imperativ steckt. Sprache hat ja nicht bloss grammatikalische, sondern auch soziale Spielregeln.
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Ventil - ↑0↓0
Stimmt! Aber während sich jeder auf irgendeine Art und Weise der Sprache bedienen kann, verstehen es nur die wenigsten, auch zwischen den Zeilen zu hören...
Kaktus - ↑0↓0
Hab den Blog schon zweimal gelesen. Einmal schnell und das zweite mal langsam. Werde aber nicht ganz schlau, was man damit anstellen soll. Wir könnten es retten wenn wir ein paar Fragen in den Raum stellen. Aber ich geh jetzt mal ganz in mich und werde zuerst mal die Findernägel putzen. ;)
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Ventil - ↑0↓0
Und dann hat man den Salat :-)
Kaktus - ↑0↓0
Dann kommt die Antwort...was noch mehr ;)
Ventil - ↑0↓0
Genau, du hast es erfasst! :-) Oder man versucht, die Antwort in eine bestimmte Richtung zu drängen, in dem man die Frage entsprechend formuliert: Glaubst du nicht auch, wir sollte mehr gemeinsam unternehmen?
Kaktus - ↑0↓0
Hmm, also ich stelle eine Frage, auf der ich die Antwort eigentlich nicht wissen will. Obwohl ich die Antwort weiss, Frage ich, dann kommt die Antwort und ich bin enttäuscht das es der Wahrheit entspricht. Dann kann der Theater los gehn. Ja, ja das kennen wir.... Schatzi, liebst du mich eigentlich noch..z.B
Ventil - ↑0↓0
Das ist natürlich auch eine schöne Beschäftigung für den Sonntagmorgen, Kaktus. Nun ja, muss ich mich jetzt erklären? Ich wollte nur ein Phänomen beschreiben, dass ich immer wieder zu entdecken glaube: Man stellt Fragen, obwohl man die Antwort nicht hören will oder jedenfalls nicht die ehrliche Antwort. Darum gehts.
Maccaroni - ↑0↓0
@Ventil, ich habe da mal eine Frage: werden heute alle freien Plätze im Blog besetzt?
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Ventil - ↑0↓0
An mir solls nicht scheitern :-)
Kaktus - ↑0↓0
Also mir passt das heute, es ist Sonntag, draussen ist es kalt und die Nase rinnt. Müsste einfach ab und zu die Nase putzen, aber von mir aus...bin bereit ;)
Ventil - ↑0↓0
Das wäre wirklich schön, Kaktus. Da müssten wir aber unsere anderen Projekte auf Eis legen und uns voll dahinter setzen. Sieht wohl nicht gut aus für heute, oder?
Kaktus - ↑0↓0
Lieber nicht ganz hundert als abgetroschen :))..80ig, na sagen wir, Kleinigkeit unter achtzig. Aber wär schon schön wenn wir mal auf die Hundert kämen. Da müssten wir aber recht Gas geben;)
Ventil - ↑0↓0
Der aktuelle Rekord liegt, glaub ich, um die 80. Die 100 haben wir noch nie geknackt. Kein Wunder, wir sind ja auch nicht ganz... :-) oder war der jetzt zu abgedroschen?
Kaktus - ↑0↓0
Denke mal so an die hundert, wenn mans bescheiden sieht. :)
Ventil - ↑0↓0
Guten Morgen, Надежда! Es gibt genau zehn freie Plätze, also nach mir noch drei verbleibende. Oh, oh, bald müssen wir zu machen. Nein, im Ernst: Hier hats doch immer Platz.
Надежда - ↑0↓0
GM!
Nur so eine Frage: Wie viele freie Plätze gibt es eigentlich?
Ventil - ↑0↓0
Muss mich wohl glücklich schätzen, dass du es überhaupt gelesen hast... ;-)
Maccaroni - ↑0↓0
Nein. Habe keine Lust dein Geschreibsel 2 mal zu lesen ;-)
Ventil - ↑0↓0
Maccaroni, lies den Titel des Blogs nochmals ;-)