Ventil | Der Walliser Blog
Bis aufs letzte «Hemli»
Am Mittwoch staunte man im Walliser Parlament nicht schlecht. Die flashmobenden SVP-Delegierten streiften sich im Grossen Rat Edelweiss-Hemden über und protestierten damit gegen eine Lehrerin im weitentfernten zürcherischen Gossau. Gleich über mehrere Kantongrenzen hinweg solidarisierten sich die Vertreter der einheimischen Regierungspartei mit zehn Schülern, denen verboten wurde, mit Hemden die Schule zu besuchen.
Die Lehrperson rechtfertigte das Verbot damit, dass die Edelweiss-Hemden rassistisch und ausländerfeindlich seien. Die Klamotten hätten nicht gegen den Dresscode der Schule verstossen, erklärte der Schulleiter später. Die Lehrerin habe wohl überreagiert. Das Signal hingegen sei eindeutig gewesen.
Was bei den Diskussionen, auch im Walliser Kantonsparlament, nur wenig Beachtung fand: Zuvor soll es im Schulhaus wiederholt zu Spannungen zwischen Schweizer Jugendlichen und Schülern aus dem Balkan gekommen sein. Ob die «Hemli»-Aktion im Walliser Parlament dem Schulstreit im Zürcher Hinterland eine entscheidende Wendung gegeben hat, muss sich erst noch zeigen.
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Kommentare
Dübi - ↑5↓0
Ich denke nicht, dass die Bekleidung (das Hemli) ausschlaggebend ist, sondern eher die Person die darin gekleidet ist. Die Faust bewegt sich auch erst dann, wenn das Hirn den Schlag befiehlt.
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Kaktus - ↑3↓0
Finde es sicher auch ein wenig provoziert mit dem Hemli. Aber immer noch besser diese Ausage mit Edelweissmuster als mit Fäusten herumgeschlagen. Die ganze Sache mit den verschieden Traditionen werden nun mal in der heutigen vermischten multikulti Zeit anecken, wenn wundert's .
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Ventil - ↑1↓1
Auf jeden Fall, Kaktus. Besser das letzte Hemli überziehen, statt den letzten Zahn zu verlieren! Andererseits ist Tradition derzeit ja mächtig im Trend.
Maccaroni - ↑6↓5
Diese Jungs haben genau das Richtige gemacht. Klar aufzeigen, dass wir in unserem Land das Sagen haben und nicht kuschen und kuscheln. Super Aktion! Wenn die Bundeshaus-Hemli-Träger mit Ihrer Aktion nun dazu beitragen, dass auch die Politiker weniger kuschen und kuscheln, wäre das ein Schritt in die richtige Richtung.
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