An einem Saujass unter Freunden am Wochenende: Nach elf mehr oder weniger mässigen Runden, starteten meine Jasspartnerin und ich guten Mutes in die letzte Schlacht. Unsere Gegner hatten schon ein klein wenig zu tief ins Weinglas geschaut, ein triumphaler Sieg schien uns sicher.

Es lief denn auch nicht schlecht und zum Schluss bot sich schliesslich noch die Möglichkeit zum alles vernichtenden Schlag, in dem mir ein Traumblatt in die Hände gespielt wurde: Sechs Herz-Karten, inklusive Bauer und Nell, daneben drei andere Bild-Karten. Ich räusperte mich wie verrückt, hustete mir die Lunge aus dem Leib und trat mit den Füssen um mich. Vergebens: Meine Jass-Kumpanin liess sich ums Verrecken nicht zum Schieben nötigen.

Nun denn, abgeschlossen haben wir in der Mitte der Tabelle. Die Moral der Geschichte: Schummeln lohnt sich nur, wenn der Partner dies auch bemerken will. Dafür haben wir uns Arbeit erspart: Einzusalzen gab es am Sonntag nämlich nichts.