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Nicht alle Tassen im Schrank
Antisemitisch, gewaltverherrlichend und sexistisch: Die Rapper Kollegah und Farid Bang erhielten kürzlich den Echo-Musikpreis für ihr Album «Jung, Brutal, Gutaussehend 3». Dabei lassen die beiden «Musiker» in ihren Songs jegliches Niveau vermissen. Textzeilen wie «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen» und «Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow» sind nicht nur peinlich, sondern auch gefährlich.
Die Auszeichnung der beiden Rüpel sorgte im Anschluss an die Verleihung für einen veritablen Sturm der Entrüstung. Nun will der Veranstalter das Konzept der Veranstaltung erneuern. «Als Konsequenz daraus wird der Preis auf Entscheidung des Vorstandes vom heutigen Tag nun überarbeitet werden», erklärte ein Vorstandsmitglied gegenüber deutschen Medien. Das schliesse die «umfassende Analyse und die Erneuerung der mit der Nominierung und Preisvergabe zusammenhängenden Mechanismen» ein.
Diese Einsicht kommt reichlich spät. Bleibt zu hoffen, dass diese Analyse auch die Wahl der Jurymitglieder einschliesst.Denn wer Zeitgenossen wie Kollegah und Farid Bang für ihre niveaulosen Texte auch noch belohnen will, hat schlicht nicht alle Tassen im Schrank.
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