Ventil | Der Walliser Blog

Alt oder jung?

Quelle: 1815.ch 6

Ab wann ist man eigentlich offiziell alt? Oder anders gefragt: Wie lange darf man sich als jung bezeichnen? Diese Frage wurde kürzlich in einer Gemeinschaft von unterschiedlich alten Personen diskutiert. Die Jüngste in der Runde – knapp Mitte 20 – hatte darüber natürlich eine ganz andere Meinung als der Herr an die 50.

Was auffällt: Je älter man selbst wird, desto jünger werden alle anderen. Oder konkret: Als 40-Jähriger würde man Gleichaltrige noch als relativ jung bezeichnen. Als Kind ist man da weitaus radikaler: In der Primarschule bekamen wir einmal einen Lehrer, der gerade frisch aus dem Semi kam, also knapp über 20 Jahre alt war, blutjung, würde ich heute sagen. Damals sah ich das natürlich ganz anders. Parallel dazu war ich jeweils erstaunt, wenn Menschen Todesanzeigen mit «Er war doch noch so jung» kommentierten und der Verstorbene dann doch stattliche 60 Lenze zählte.

Alter scheint, wie fast alles im Leben, Ansichtssache zu sein. Und die Floskel, nach der man immer nur so alt ist, wie man sich fühlt, hat natürlich auch etwas. Was jedoch wirklich zählt, so meine Schlussfolgerung, ist das Alter derjenigen Personen, die beurteilen sollen, ob man nun alt oder jung ist. Folgerichtig heisst das: Je älter die Personen, mit denen man sich umgibt, desto jünger bleibt man selbst. Oder?

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Kommentare

  • ImErnst - 10

    Naja, Alter kann nicht alle Tage gleich definiert werden. Manchmal am Morgen beim Blick in den Spiegel: hallo du da, bist du ich??

  • Maria - 20

    Dübi! Ich würde mir wünschen, dass diejenigen, welche mit dem Alter Mühe haben sich an deiner Einstellung ein Beispiel nehmen. In deinem Fall ist Bangee Jumping auch eine Lebensphilosophie. Oder? Die Knochen dürfen schon etwas erlebt haben, der Kopf aber, der muss von heute sein. Wow!

  • Dübi - 30

    Früher oder später...
    Ich persönlich habe mich schon oftmals gefragt, ob ich nun schon zum alten Eisen gehöre oder mich vorerst noch im fortgeschrittenen Alter befinde. Ich muss gestehen, ich weiss es nicht so genau. In der Firma bin ich die graue Eminenz und privat der Grosspapa. Aus der Sicht meinen mehr oder weniger gleichalterigen Kollegen bin ich im besten Alter und nach einer stressigen Arbeitswoche fühle ich mich uralt. Meine Meinungen und Ansichten werden oftmals als veraltet an Acta gelegt, doch bei grundlegenden Entscheidungen wird oftmals mein Rat gesucht. Alter schützt vor Torheit nicht und dem Bungee Jumping werde ich bis ins hohe Alter frönen wollen. Sport hält anscheinend jung und mein Sportpensum ist für so manchen Jungsporn zu viel des Guten. Auf der Strasse kann man schon mal als "Grufti" gesehen und bezeichnet werden. Das Alter ist für viele Menschen eine lästige Nebenerscheinung in einem sonst erfüllten Leben. Ich bin dankbar für die Zeit die ich bis anhin hatte und bin dankbar für die Zeit, welche mir noch bleibt. Gesundheit und Zufriedenheit öffnet die Schranken zu neuem Tatendrang, allerdings mit ein klein wenig, weniger Power.

    • Ventil - 10

      Du hast den ganzen Sachverhalt treffend zusammengefasst, Dübi. Und wie ich lese, hast auch du die Erfahrung gemacht, dass man so im Alltag eben nicht immer gleich alt ist und bleibt... und was wohl unbestritten ist: Alle wollen lang leben, aber niemand will alt werden.

  • Maria - 10

    Guter Donnerstag!
    ich nehme eine Karre voll Alter und eine Karre voll Jugend, mische gut durch. Davon nehme ich mir, was der heutige Tag hergibt. Und das von Tag zu Tag. So alt/jung bin ich.

    • Ventil - 00

      Guter Donnerstag Maria! Alter als tagesbasierte innere Einstellung? Dieses Konzept gefällt mir.

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