Etwas, was wohl jeder kennt, der in seinem Beruf sogenannten «Kundenkontakt» hat: Kaum läuft mal etwas nicht wie gewohnt, trudeln sie ein, die Beschwerde-Mails, -Telefons und -Briefe. Beruhigt euch, Leute, denkt man sich dann manchmal in der Hitze des Gefechts und wird ein wenig selbstmitleidig: Niemand dankt einem für die vielen Male, in denen alles reibungslos funktioniert hat, aber wehe, wenns irgendwo klemmt!

Natürlich kommt man irgendwann wieder zur Besinnung und erinnert sich beispielsweise an den letzten Ausflug mit dem Zug: Stellwerkstörung! Argh! Sogleich ist man auf 180, verflucht die unzuverlässige SBB, die einem erst noch mit überteuerten Tickets das Geld aus der Tasche zieht. Und das alles für einen Stehplatz im überfüllten Zug und ein Umleiten auf die Bergstrecke! Da gibt es nichts Naheliegenderes, als den nächstbesten Kontrolleur anzuschnauzen.

Genau, ihr wisst natürlich schon längst, worauf ich hinauswill. Alles eine Frage der Perspektive, denn es würde einem wohl kaum in den Sinn kommen, dem Zugpersonal für eine problemlose Fahrt zu danken. Ein schlauer Mensch hat mal irgendwo geschrieben: Jeder ist in seiner eigenen Geschichte der Held. Das stimmt. Leider.