Ventil | Der Walliser Blog

Äpfel und Joghurt

Quelle: 1815.ch 2

Man weiss es eigentlich: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Dies hat auch die portugiesische Bahn erkannt: 46 Fahrgäste sind nämlich in diesem Jahr im Morgenverkehr zwischen Lissabon und Setubal bewusstlos geworden. Grund dafür war anscheinend Unterzuckerung.

Deshalb hat das Verkehrsunternehmen diese Woche eine neue Kampagne gestartet, die Passagiere dazu animieren soll, am Morgen etwas zu essen. Dies in Form von Plakaten mit dem Aufdruck: «Reisen ohne zu frühstücken, kann die Fahrt von allen beeinflussen». Denn wegen Personen, die im Morgenverkehr zusammenbrachen, kamen im ersten Halbjahr 51 Züge mit Verspätung an ihrem Zielort an.

Die Botschaft ist klar: Wenn jeder einzelne daheim frühstückt, wird das Wohl aller verbessert. Die portugiesische Bahn belässt es aber nicht bei mahnenden Worten, sondern will in der kommenden Woche morgens gar Äpfel und Joghurt verteilen. Da könnten sich die hiesigen Bahnen ruhig eine Scheibe abschneiden: Birchermüesli und Buttergipfeli, dazu ein Milchkaffee. Mhm, so würde Zugfahren gleich noch viel mehr Spass machen.

Was man allerdings nicht vergessen darf: Wer im Zug frühstückt hat sehr wahrscheinlich keine Gelegenheit mehr, sich die Zähne zu putzen. Dies könnte frappante Auswirkungen auf die Gesundheitskosten haben. Vielleicht müsste man sich ernsthaft überlegen, gleich noch eine Zähneputz-Kampagne zu lancieren, so nach dem Motto «Wer sich die Zähne nach dem Frühstück nicht putzt, liegt schlussendlich uns allen auf dem Portemonnaie».

Und wenn wir schon dabei sind, zum Wohle aller zu agieren, könnte man sich endlich auch die Wanderer zur Brust nehmen, die das dringende Bedürfnis verspüren, sich ihrer miefigen Schuhe zu entledigen, um die Füsse weich auf dem Sitz gegenüber zu betten. Dies könnte unter Umständen nämlich auch zu Bewusstlosigkeit führen...

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Kommentare

  • Dübi - 30

    SBB vs. portugiesische Bahn...
    Während die portugiesische Bahn morgens Äpfel und Joghurt verteilt, gibt es in den Zügen der SBB ab 2017 keine Minibars mehr. Schade, denn ich persönlich habe dieses Angebot immer gerne genutzt. Die Alternative sind die Speisewagen in der Mitte des Zuges. Diese sind aber manchmal nur schwerlich zu erreichen und im Speisewagen selbst herrscht öfters permanenter Platzmangel. Die Wartezeit bis zur nächsten Tischfreigabe kann schon mal etwas länger dauern und diese Warterei ist nicht so mein Ding. Darum direkt rechts oder links umkehrt und schnellstens zurück zum angestammten Sitzplatz, sollte dieser nicht in der Zwischenzeit von schweisstreibenden Käsefüssen eingenommen worden sein.

  • Maria - 10

    Guter Freitagnachmittag!
    Ventil! Heute hast du eine ganze Ladung "geladen." Recht hast du! Die Liste ergänzen wir ein andermal. :-)

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