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Wo bleibt der Tierschutz?

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Das Bild stimmt traurig: Auf dem Asphalt liegt ein junges Rind mit geschlossenen Augen. Das Tier stirbt an den Folgen von Aluminium im Magen. Ein Tierschützer appelliert an seine Mitmenschen, künftig keinen Abfall in die Landschaft zu werfen. Publiziert wurde das Foto kürzlich von einem Online-Portal aus der Deutschschweiz. Szenenwechsel: Wieder taucht ein Bild auf, das nur schwer zu ertragen ist: Im Waadtland treiben Metzger Schafe im Schlachtraum vor sich her, versuchen, sie mit der Betäubungszange zu erwischen. Bei einem Tier muss der Stromstoss viermal wiederholt werden, bis es regungslos umkippt. Ein Kalb ist gar nicht richtig betäubt, als ihm der Metzger die Kehle aufschneidet, es zuckt noch und wehrt sich. Auch diese Bilder – diese Woche in einem welschen Online-Portal veröffentlicht – stimmen traurig. Und dann ist da noch der (vermutlich) illegale Welpenhandel (siehe Text oben), bei dem die Drahtzieher längst im Oberwallis angekommen sind. Die drei Fälle haben eines gemeinsam: Jeder Schmerz geht zulasten des Tieres. Und: Er wird jedes Mal vom Menschen verursacht. Das Rind stirbt wegen alpinem Littering. Die Kälber im Schlachthof leiden, weil sich manch ein Schlachthofbetreiber nicht an das Gesetz hält. Das hat anonymes Bildmaterial so bewiesen. Und dann sind da noch die Welpen: Meist sind sie über eine längere Zeit eingepfercht in enge Käfige. Die Tiere müssen oft tagelang in ihren eigenen Fäkalien schlafen und sind unterernährt. In vielen Fällen stammen die Züchter aus Osteuropa. Ihr Vorgehen gegenüber den Tieren ist unwürdig. Unverantwortlich. Unmoralisch. Und es zeigt: Nicht Wölfe, Bären oder Luchse, nein, der Mensch ist das brutalste Tier. Während wir alpines Littering schnell korrigieren können, gilt es, keine Welpen bei fragwürdigen Organisationen – oder meist organisierten Banden – zu kaufen. Bezüglich des erwähnten Schlachthofbetreibers wurde eine Strafanzeige eingereicht. Es ist zu hoffen, dass der Schlachthof für
immer geschlossen wird!

Simon Kalbermatten

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