Jetzt kommen sie wieder – die Olympia-Tourbos! Die Walliser Schlappe bei der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2006 ist der Mehrheit von uns noch bestens bekannt. Und trotzdem wollen wir es anscheinend wieder probieren. Zugegeben: Bis es zu einer offiziellen Walliser Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2026 kommt, ist es noch ein steiniger und vor allem langer Weg. (Zu)viele Hürden müssten bis dahin noch genommen werden. Darum: Finger weg! Es braucht andere Instrumente, um touristisch wieder in die Gänge zu kommen. Wir brauchen hindernisfreie Verkehrswege. Was bringen uns Olympische Spiele, wenn im Furkatunnel keine Busse transportiert werden? Auf der Simplonpassstrasse sind mehr Chemiebomber unterwegs als Gäste. Die Autobahn ist immer noch nicht fertig. Für die Fahrt durch einen alten Tunnel mit holprigem Roll­material am Lötschberg muss nach wie vor zu viel bezahlt werden. Wir haben immer noch keine einzige Bahn, welche von den grossen Verkehrsknotenpunkten wie Visp oder Brig aus direkt in die Skigebiete führt. Touristische «Zugpferde» wie beispielsweise Zermatt sind nur erschwert erreichbar. Und, und, und... Äussere Einflüsse wie Terroranschläge oder aber Währungsschwankungen können wir nicht beeinflussen. Aber unsere Hausaufgaben können, nein, müssen wir machen. Und da insbesondere unsere Politik. Sie ist für die entsprechenden Rahmenbedingungen, sprich hindernis­freie Verkehrswege, verantwortlich. So hart es tönt: Mit öffentlichen Geldern nicht überlebensfähige Bergbahnen zu füttern, bringt rein nichts. Deshalb gilt: weg mit Subventionen und her mit perfekten Rahmenbedingungen, damit die touristischen «Hotspots» funktionieren können. In deren «Sog» profitieren dann alle anderen auch. Wenn es unseren Tourismuspolitikern wirklich so ernst ist, wie sie es zumindest vor den Wahlen überall erklärt haben, so müssen genau diese Hausaufgaben gemacht werden. Wenn dann noch alle Leistungsträger vor Ort ihrerseits ihre Arbeit entsprechend erledigen, so müssen sich unsere touristischen Mitbewerber im Alpenraum künftig warm anziehen. Dann können die unnötig Energie, Zeit und Geld in Gedanken an eine olympische Kandidatur verschwenden. Lassen wir uns nicht davon blenden.