Standpunkt | Simon Kalbermatten

Walliser sind gastfreundlich

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Der Vorwurf ist berechtigt. Andreas Steibl, Tourismus-Chef des Tiroler Skigebiets Paznaun-Ischgl, greift den Schweizer Tourismus frontal an. «Mit der Freundlichkeit habt ihr es nicht immer so», sagte er der «Zentalschweiz am Sonntag». Dass viele Schweizer Tourismusdestinationen nicht mit der natürlichen Gastfreundlichkeit in Österreich oder dem Südtirol mithalten können, ist kein Geheimnis. Doch die Schweizer als unfreundlich zu bezeichnen, ist verfehlt. Max Julen, Hotelier in Zermatt, bringt es im «Blick» auf den Punkt: «Wir müssen mehr Schweizer anstellen.» Das gilt auch für das Wallis. Die Leute im Rhonetal schätzen den Gast vor ihrer Haustür. Beispiele gefällig? Bei einem Skitag in der Aletsch Arena wurde der Schreibende mehrere Male von Schalter zu Schalter «geschoben», um seine Valais SkiCard aufzuladen. Beim dritten Versuch stiess ich (endlich) auf eine Einheimische. Sie schickte mich wieder an einen anderen Ort, weshalb ich meinem Unmut freien Lauf liess. ­Ihre Reaktion nach meinem Gepolter war grandios: Zwei geschenkte Tageskarten und eine kompetente Beratung und Erklärung bezüglich Aufladen einer SkiCard brachten mir die gute Laune zurück. Natürlich werde ich – auch deshalb – die Aletsch Arena vermehrt besuchen. Oder: Ein Tag an der Saaser Sonne im Skigebiet «Hohsaas» lässt die charmanteste Tiroler Bedienung vergessen. Die Gastfreundlichkeit in den Restaurants rund um das Skigebiet ist nur schwer zu übertreffen und stets animierend für einen Besuch. Interessant: Wie in der Aletsch Arena sind es auch im Saastal die Einheimischen, die eine eindrückliche Visitenkarte ihrer Gastfreundlichkeit abgeben. Auch andere ­Destinationen – aus Erfahrungswerten, die Lauchernalp­, Zermatt, Rosswald oder die Belalp – stehen bezüglich Gastfreundschaft in nichts nach. Stets glänzen (vor allem) die Einheimischen mit ihrer Gastfreundschaft. Deshalb scheuen wir keinen Vergleich mit den Ösis; müssen aber unseren ausländischen Helfern das Gen der Gastfreundschaft einimpfen. Denn Schweizer Skigebiete sind unter Wintersportlern sehr beliebt. Unter rund 48 000 Wintersportlern wurde die Schweiz zum «Best Ski Resort 2014» gewählt. Zermatt grüsst in dieser Statistik gar vom Thron und ist damit auch ein Werbeträger für andere Walliser Destinationen. Ob Ösi-Steibl davon auch Kenntnis hat?

Simon Kalbermatten

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