Vorbildhaft

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Immer noch gibt es zu viele Tote im Strassenverkehr – viel zu viele. Auch wenn die Zahlen weiter rückläufig sind. Ein Blick in die Statistik beweist: In den letzten 13 Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten um mehr als die Hälfte gesunken. Waren es 2001 noch 544 Menschen, die auf der Strasse den Tod fanden, waren es im letzten Jahr noch 243 Menschen, die infolge eines Verkehrsunfalls starben. Doch der Schein trügt. Denn: Jeden zweiten Tag muss ein Mensch in der Schweiz auf der Strasse sein Leben lassen. Mit ein Grund dafür ist zu schnelles Fahren. Ob auf Autobahnen, Hauptstras­sen oder im Innerortsverkehr – schnell einmal wird das Gaspedal mit der Fussbremse verwechselt.

Aus Sicherheitsüberlegungen führen darum viele Gemeinden die Tempo-30-Zone ein. Auch im Oberwallis. So hat man in Agarn, Leukerbad und Raron verkehrs­beruhigende Massnahmen umgesetzt. Auch in Bürchen will man diesem Trend jetzt Folge leisten. Dabei hat man sich die Aufgabe nicht leicht gemacht und auch die Bevölkerung in die Projektphase einbezogen (siehe Seite 9). Entgegen anderer landläufiger Meinungen kam die Bevölkerung zum Schluss, dass eine Tempo-30-Zone nicht nur sicherheitsrelevant ist, sondern auch die Wohnqualität im Dorf fördert.
Auch wenn manch einer eine Tempo-30-Zone als Schikane oder für unnötig ansieht, zeugt dieser Entscheid von Weitsicht. Gerade in einer Streusiedlung wie Bürchen mit vielen unübersichtlichen Stellen, wo sich (Schul-)Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf der Strasse bewegen und viele Autos, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Postautos und Camions verkehren, bringt die Einführung einer Tempo-30-Zone nur Vorteile mit sich. Das hat die Bevölkerung erkannt und sich für dieses Projekt entschieden.

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Link im Auftrag der bfu-Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigt übrigens auf, dass zwei Drittel der Befragten vom Nutzen von Tempo-30-Zonen überzeugt sind. Ein ruhigeres Fahrverhalten, weniger schwere Unfälle und die Steigerung der Wohnqualität sind nur einige der Gründe, die als positiv gewertet werden. Da verblassen im Gegenzug die Argumente der Gegner: Schikane, Zeitverlust, Bussenfalle oder zu viele Regelungen sind kein Vergleich dazu, einen Menschen zu gefährden oder gar totzufahren.

Walter Bellwald

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