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Sparen am falschen Ort

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Vor wenigen Wochen schrieb mein Kollege Frank O. Salzgeber an dieser Stelle, warum es der Schweiz gut geht. Dabei nannte er einige Gründe, wieso dies so ist. Vor allen, so schrieb er, sei das gute Dastehen der Schweiz auf seine liberalen Strukturen und die Kontrolle der Bevölkerung über die Staatsausgaben zurückzuführen. Einen Punkt möchte ich nun noch hinzufügen, und zwar die vorbildhafte Infrastruktur des Landes. Selbst die entlegensten Winkel sind mit Strassen, wohlgemerkt in gutem Zustand, erschlossen, ein dichtes ÖV-Angebot unterstützt die Mobilität der Menschen und somit auch den touristischen Erfolg. Umso unverständlicher ist es, dass eine der Hauptverkehrsadern im Oberwallis, jene zum Lötschberg-Verlad, nicht abgesichert wird. Der Mittaltunnel muss für den Ereignisfall umfahrbar sein, ohne dass man bis zum Genfersee fahren muss. Selbstverständlich geht man nicht direkt davon aus, dass etwas Schlimmes passiert, dennoch ist es fahrlässig, immer nur vom Besten auszugehen. Wie schnell ein solches Ereignis eintreten kann, musste ich im Sommer 2009 erfahren. Damals, ich wollte gerade aus dem Lötschental nach Visp fahren, brannte im Mittaltunnel ein Wohnwagen. Der Tunnel wurde natürlich gesperrt, und ich war froh, dass ich nach nur kurzer Zeit über die Brücke «Klösterli» umgeleitet wurde. Das ist nun nicht mehr möglich und wird es wohl in absehbarer Zeit auch nicht mehr sein. Nun mögen Sie, liebe Leserinnen und Leser, vielleicht denken: Dann muss man halt etwas warten. Da haben Sie sicher recht, doch kann dies je nach Ereignis doch etwas länger dauern. Allerdings möchte ich auch nicht auf mich eingehen, vielmehr müssen wir unsere Kunden, die Touristen beachten. Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssen nach einer langen Autofahrt plötzlich auf unbestimmte Zeit an einem Tunneleingang warten. Sicher nicht der beste Start in Ihren Urlaub, oder? Darum ist die «Laisser-faire»-Haltung des Kantons absolut inakzeptabel, vor allem die Begründung der schwachen Kantonsfinanzen kann nicht geltend gemacht werden. Die Strasse zum Autoverlad Lötschberg ist touristisch von essenzieller Bedeutung und das Geld ist da! Es liegt nur nicht im Infrastrukturfonds, sondern im Tourismusfonds, mit dem schliesslich wichtige touristische Projekte unterstützt werden sollen, wie die Verbindung zum Autoverlad.

Martin Meul

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