RZ-Standpunkt | Frauen in der Polotik

Politik als Zauberwort

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Frauen fristen in der Politik immer noch ein Mauerblümchendasein. Auch wenn sich Parteistrategen und Politbonzen die Frauenförderung auf die Parteifahne schreiben, sieht die Realität doch anders aus.
Im Wallis werden nur rund ein Fünftel aller Gemeinderatssitze von Frauen besetzt. Und das wird sich auch bei den anstehenden Gemeinderatswahlen nicht ändern.
Die Gründe mögen vielfältig sein:
Unvereinbarkeit zwischen Familie und Beruf, fehlende ausserschulische Betreuungsangebote, strukturelle Zwänge.
Trotz dieser, zugegebenermassen nicht einfachen Ausgangslage, müssen die Frauen ihr politisches Interesse auch anmelden.
Es reicht schlicht nicht aus, wenn das kantonale Amt für Gleichstellung und Familie einen Monat vor den Gemeinderatswahlen darauf hinweist, dass die Frauen in der (Gemeinde-)Politik untervertreten sind.
Genauso wenig wie das Versprechen ­einiger Parteipräsidenten, den Frauen den Einstieg in die Politik zu erleichtern.
Auch der Vorwand, dass Frauen, die sich in der Öffentlichkeit engagieren, vielen Werthaltungen ausgesetzt seien, ist weit hergeholt.
Wer sich politisch engagieren will, braucht mitunter eine dicke Haut und muss sowohl einstecken und austeilen können. Das zeigt der politische Alltag. Dass sich Frauen dadurch von einem ­politischen Engagement abschrecken lassen, ist nur die halbe Wahrheit.
Dass es auch anders geht, beweist Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten, die die politische Auseinander­setzung nicht scheut und, nach derzeitigem Wissensstand, sich bei den Staatsratswahlen im nächsten Frühling gegen ihren Parteigenossen Stéphane Rossini zur Wiederwahl stellt.
Die Gleichberechtigung hat längst Einzug gehalten. Das zeigt sich im Berufsleben genauso wie bei der Erziehung der Kinder.
Wenn Frauen nun bei der politischen ­Arbeit die Werthaltungen hinterfragen oder die Unvereinbarkeit zwischen Familie und Beruf in die Waagschale werfen, sind das nichts weiter als Vorwände.
Letztlich wird das Engagement in der Öffentlicheit niemandem vorenthalten. Weder Mann noch Frau.

Walter Bellwald

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