Medienärger wegen Kommunikationsproblemen
«Rote Köpfe wegen Wohnbauförderung». «Appell an die Vernunft der Autofahrer». «Bauvorschriften in Gspon missachtet». Hinter jedem dieser Titel, die kürzlich von der RZ publiziert wurden, versteckt sich eine interessante Geschichte. Die Gemeinsamkeit dieser Artikel: Alle handeln sie von der Gemeinde Staldenried. Ist die Gemeinde oberhalb von Stalden in den Fokus der Medien gerückt? Nein. Es ist purer Zufall, dass Geschichten aus dem schmucken Dorf innert Kürze von uns aufgenommen wurden. Ginge es nach dem Gemeindepräsidenten oder einem dorfansässigen Ingenieur für Naturgefahren, ein Angestellter der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft, dürften diese Storys keinen Platz in einer Zeitung haben. Getreu dem Motto: Weg mit dem Medienrecht. Publiziert wird bloss, was positiv für unser Dorf ist. In FC-Sitten-Präsident Christian Constantin, der einen TV-Experten ohrfeigt, weil er schlecht über ihn und seine Vereinsphilosophie spricht, würden die beiden erwähnten Herren bestimmt einen Befürworter finden. Und wohl auch im Albiner Gemeindepräsidenten, der sich stets wehrt, wenn seine Gemeinde nur im geringsten angegriffen wird. Ist das zeitgemäss? Nein! Verhält sich so ein Gemeindeoberhaupt, welches von der Bevölkerung gewählt wurde? Nein. Klar ist: Jeder liest lieber die «schönen» und «herzigen» Geschichten über sich und sein Dorf. Sie sollen auch Platz haben. Ein Beispiel: Staldenried, als Teil der Region Stalden, hat sich zum Ziel gesetzt, die Abwanderung im Dorf aktiv zu bekämpfen. Bravo! Allerdings gilt es, auch bei brenzligen Themen offen zu kommunizieren. Im Oberwallis gibt es zahlreiche kommunikative Gemeindeoberhäupter, die auch dann reden, wenns «ungemütliche Themen» zu behandeln gibt. Glücklicherweise sind sie sogar in Überzahl. Franz Ruppen, Gilbert Loretan, Urs Juon, Georges Schnydrig, Urban Eyer, Roland Squaratti, Philipp Schnyder, Martin Bittel, Niklaus Furger, Christof Biner, Mario Fuchs, Egon Furrer oder Peter Albrecht – um nur einige zu nennen.
Simon Kalbermatten
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