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Keine Tiere aus dem Ausland!

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Es ist herzzerreissend. Vor eineinhalb Jahren haben rumänische Behörden herrenlose Hunde zum Abschuss freigegeben. 60 000 sollen betroffen gewesen sein. Hunde, die in der Schweiz ein gutes Leben haben könnten. Aber Vorsicht. Der Schein trügt. Wie so oft, bereichern sich die Falschen an Verkäufen solcher Hunde.Laut eines Berichts in der «Schweiz am Sonntag» kommen dieses Jahr erstmals mehr als die Hälfte der neu registrierten Hunde aus dem Ausland. Der Anteil der Import-Hunde stieg bereits in den vergangenen Jahren stetig: 2014 wurden in der Schweiz fast doppelt so viele ausländische Hunde registriert wie noch 2008. Besonders beliebte Import-Hunde sind Chihuahuas und Labrador Retriever. Die Billig-Hunde – oft kostet eine Welpe um die 50 Euro – werden oft in Massenproduktion gezüchtet und nicht artgerecht gehalten. Eine Sprecherin vom Schweizer Tierschutz wird auf 20min.ch zitiert: «Wir schätzen, dass rund 80 Prozent der Online-Inserate von ausländischen Hundehändlern unseriös sind.» Tierschutz-Organisationen wissen, dass diese angebotenen Tiere in Kellern, Schuppen und Garagen unter schlimmsten Bedingungen aufwachsen. Hoch ansteckende Krankheiten wie Staupe, Parvovirose oder gar Tollwut kann von den Tieren in die Schweiz eingeschleppt werden. Wer sich für einen Hund aus dem süd- oder osteuropäischen Ausland entscheidet, sollte sich des Risikos bewusst sein, dass das Tier eventuell eine Erkrankung hat.

Vor zwei Jahren wurde das Tierseuchengesetz verschärft. Seither ist es verboten, Hunde in Privatautos über die Grenze zu bringen und beispielsweise auf einem Parkplatz dem Käufer zu übergeben. Doch offensichtlich reicht das nicht. Es braucht noch härtere Massnahmen! Politiker sind nun gefordert. Es muss verhindert werden, dass sich Leute von herzigen Tierbildchen zu einem unüberlegten Kauf verführen lassen. Aber wie? Wer sich nicht ans Gesetz hält, muss mit einer hohen Geldbusse bestraft werden. Und: Kontrollen müssen verschärft werden. Teilerfolge würden die Folge sein. Auch der Bundesrat erkannte, dass der illegale Import von Hunden aus tierschutz- und tierseuchenrechtlicher Sicht «ein ernst zu nehmendes Problem» darstellt. Er hat angedeutet, demnächst mögliche Massnahmen zu prüfen. Es ist zu hoffen, dass es sich um drastische handelt!

Simon Kalbermatten

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