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Katar-WM muss boykottiert werden

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Glühwein und Fussball? Lebkuchen als Angebot im Public Viewing? Womöglich erleben wir in fünf Jahren beides. Denn: Heute in fünf Jahren soll die Fussball-WM in Katar stattfinden. Das Finalspiel ist am 18. Dezember geplant. Sechs Tage vor Heiligabend. Ist die WM in Katar ein Skandal, weil sie im November und Dezember ausgetragen wird? Nein. Es ist höchstens ein organisatorischer Irrsinn, eine WM im Winter auszurichten. Der eigentliche Skandal passiert schon Jahre zuvor. In einer Zeit, als noch der Visper Joseph S. Blatter die Fifa regierte, wird die WM an den Wüstenstaat vergeben. Blatter alleine hätte dies unmöglich verhindern können. Seit dieser WM-Vergabe an Katar gibt es immer wieder Gerüchte um Korruption. In diesen Tagen gibt es nun erste Zeugenaussagen über tatsächlich gekaufte Stimmen für die WM-Ausrichtung. Sind diese haarsträubenden, unter Eid getätigten Aussagen der Befragten wahr – und daran gibt es kaum Zweifel – ist der Stimmenkauf erwiesen. Mehr als 40 Personen haben sich inzwischen schuldig bekannt, über zwei Jahrzehnte lang insgesamt mindestens 150 Millionen US-Dollar an Schmiergeldern angenommen zu haben. Das ist ein Skandal! Focus.de forderte deshalb am Wochenende: «War die WM 2022 wirklich gekauft, dann darf Deutschland dort niemals starten!» Das wäre ein starkes Zeichen. Die weiteren europäischen Fussballmächte Frankreich, England, Spanien sowie Holland und Italien (wenn sie sich denn sportlich qualifizieren würden) müssten zwingend mit Deutschland nachziehen und die WM boykottieren. Natürlich auch die Schweiz. Das Gerichtsverfahren in Brooklyn soll bis zu sechs Wochen dauern – wenn das Urteil gesprochen ist, gilt es zu handeln. Die andere Lösung ist, Katar die WM wegzunehmen. Trotz drohender Schadenersatzforderungen der Scheiche. Deutschland könnte jederzeit als Gastgeber einspringen. Hier ist der Briger Fifa-Präsident Gianni Infantino gefordert. Doch auch hier gilt: Alleine kann er das unmöglich durchsetzen.

Simon Kalbermatten

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