Standpunkt | Von Walter Bellwald
Kampf neben den Pisten
Wer die Vorweihnachtszeit mit tiefen Temperaturen und viel Schnee verbindet, muss sich (noch) gedulden. Statt gefrorener Seen und tief verschneiter Wälder herrscht Tauwetter. Das könnte sich aber bald ändern. Zumindest wenn man den Meteorologen Glauben schenken darf. Schon am Wochenende soll es nämlich eine schöne Ladung Schnee geben.
Die Wintersportler und Bergbahnen wirds freuen. Denn: Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür. Auch dieses Jahr, so hoffen die Verantwortlichen, sollen viele Einheimische und noch mehr Touristen die Pisten bevölkern. Vor dem Hintergrund, dass einige Bahnen in finanzieller Schieflage sind und um jeden Gast buhlen, ist diese Hoffnung mehr als ein Wunsch. Es ist für die Unternehmen überlebenswichtig, dass der prognostizierte Schneefall eintrifft und sich viele Urlauber aufmachen, den Winter von seiner schönsten Seite auf den Walliser Pisten zu geniessen.
Genauso wie die Bergbahnunternehmen buhlen auch die Skischulen um jeden Gast. Und dabei wird mitunter mit harten Bandagen gekämpft. So auch im Matterhorndorf (s. Beitrag oben). Dabei werden die Gäste nicht nur mit Billigpreisen oder Vergünstigungen angelockt, sondern regelrecht abgeworben. Der «Kampf der Skischulen» geht sogar so weit, dass man die Mitbewerber mit Argusaugen beobachtet und sich gegenseitig anschwärzt. So wurde in Zermatt jetzt die Wettbewerbskommission eingeschaltet, nachdem einigen Skischulen in mehreren Restaurants der Burgergemeinde ein 35-Prozent-Rabatt gewährt wurde, während andere in die Röhre gucken mussten. Vor dem Hintergrund, dass nur Skischulen in den Genuss eines Rabattes kamen, die Mitglied von «Swiss Snowsports» sind, ist die Aktion der Burgergemeinde mehr als fragwürdig. Nicht zuletzt deshalb, weil der Verband «Swiss Snowsports» keine neuen Mitglieder mehr aufnimmt und damit mehrere Skischulen gar nicht die Möglichkeit hatten, von diesem Rabatt zu profitieren.
Walter Bellwald
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