Standpunkt
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
«Musikgesellschaft ‹Vispe› tritt neu in der zweiten Stärkeklasse an», titelte die RZ vor Wochenfrist. Im Artikel fragte der Autor «Hat die ‹Vispe› an Qualität verloren?» und wies darauf hin, dass die Musikgesellschaft aus dem Lonzastädtchen lange Jahre als sogenannte Erstklass-Musik geglänzt hat, nun aber in der zweiten Stärkeklasse antritt. Der Artikel wurde mit einer Karikatur untermalt, auf der sich zwei Passanten darüber unterhalten, ob die «Vispe» nun als Musikgesellschaft oder als Guggenmusik durchgeht. Die Reaktionen blieben nicht aus.
Mitglieder der «Vispe», Musikantenfreunde und solche, die sich als Blasmusikexperten sehen, haben bei der RZ-Redaktion interveniert und sich darüber echauffiert, dass eine solche Karikatur im Zusammenhang mit der «Vispe» abgedruckt wurde.
Selbstverständlich steht es jedem Leser/jeder Leserin frei, was er oder sie an der «Rhone Zeitung» gut findet oder was er beanstanden will. Dazu gehört auch der Artikel über die Musikgesellschaft «Vispe». Genauso nehmen wir uns aber heraus, eine grosse Musikgesellschaft, die über viele Jahre hinweg in der ersten Stärkeklasse geglänzt hat, aufs Korn zu nehmen, wenn diese ihre musikalischen Ansprüche zurückschrauben muss und sich in Zukunft mit Dorfmusiken messen wird.
Dass das Blasmusik-Niveau im Oberwallis überdurchschnittlich hoch ist und viele junge Talente in den Dorfmusiken mitmarschieren, beweisen Jahr für Jahr viele Musikgesellschaften aus der Region, die nicht nur auf kantonaler Ebene vorne mitmischen, sondern auch am Eidgenössischen Musikfest glänzen. Das ist auch gut so. Trotzdem muss es erlaubt sein, auch mal darüber zu schreiben, wenn eine einstige Vorzeigemusik das Feld von hinten aufrollen muss. Auch wenn wir dafür Kritik ernten.
Wir von der RZ-Redaktion lassen uns deswegen das Mundwerk nicht verbieten und werden weiterhin mit interessanten Geschichten aufwarten. Auch mal mit einem Augenzwinkern.
Artikel
Kommentare
Markus Imbodu, Visp - ↑6↓2
Wir Schweizer sind ein Humorloses Völkchen, dazu fällt mir zunehmend auf das viele Mitmenschen sich unglaublich ernst und wichtig nehmen...
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