Standpunkt | Walter Bellwald

Gesetze respektieren

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17 Menschen werden in der ersten Januar-Woche von drei islamistischen Attentätern­ ermordet. Die Terroristen morden in Allahs Namen mit der Berufung­ auf den Koran. Die Welt ist geschockt.­
Die Folge: Die Angst vor weiteren Attentaten­ geht um, die Vorurteile gegen die muslimische Bevölkerung wächst stetig­ und sie wird allerorts argwöhnisch­ beobachtet.
Die Hasstirade wächst. In Ostdeutschland gehen mehr als 15 000 Menschen­ auf die Strassen, um gegen eine­ angebliche Überfremdung des Landes­ zu demonstrieren.
Das abscheuliche Attentat in Paris hat die Gräben zwischen Morgen- und Abendland erneut aufgerissen. Werte
wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, ­Offenheit und Toleranz stehen plötzlich auf dem Spiel. Kein Wunder, setzt die westliche­ Welt mit dem Schweigemarsch durch Paris ein Zeichen gegen die Vorkommnisse und tritt (für einmal) geschlossen auf.
Während ein Grossteil der Muslime auf der ganzen Welt das Attentat und den damit verbundenen Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit verurteilt, gibt es andernorts wütende Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen, mit denen das französische Satire-Magazin auch nach dem Attentat aufwartet.
Auch wir auf der RZ-Redaktion haben­ uns zum Thema Gedanken gemacht und uns gefragt, wie Muslime im Oberwallis leben und wie sie integriert sind. In einer aufwändigen Recherche haben wir Menschen­ muslimischer Herkunft gesucht und gefunden, die mitten unter uns sind, unsere Sprache sprechen, einen Beruf ausüben und ihren Teil zur Integration und zum gesellschaftlichen Leben beitragen­ (s. Seite 12/13).
Dabei haben wir interessante Begegnungen gemacht und herausgefunden, dass Muslime im Oberwallis sich nur unwesentlich von uns unterscheiden. Sie sind zwar andersgläubig, aber wollen als gewöhnliche Menschen wahrgenommen­ werden. Auch wenn sie mitunter mit Vorurteilen zu kämpfen haben, fühlen sie sich im Oberwallis gut integriert und ernstgenommen.
Der Grundstein dafür: Sie respektieren die Gesetze. Dafür bekommen sie das höchste Gut: Die Meinungs- und Glaubens­freiheit in einem mehrheitlich christlich geprägten Land.

Walter Bellwald

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