Standpunkt | Martin Meul

Fasnacht im ­ganzen Jahr

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Sie sind wieder da – die Fasnachtszeitungen der grossen Oberwalliser Fasnachtsgesellschaften. Ob in der «Rätscha», dem «Martini-Falz» oder der «Schlangu-Doru», es wird sich wieder munter lustig gemacht, gesellschaftliche Exponenten, Sportler und Politiker bekommen einmal mehr ihr Fett weg. Es wird auf Missstände gezeigt, die Finger in die Wunden gelegt und alles etwas überspitzt. So weit die Zeitungen der fünften Jahreszeit.

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie nun glauben, dass der Blätterwald Ihnen nur in der närrischen Zeit ein Lächeln aufs Gesicht zaubern oder Sie gar lauthals zum Lachen bringen kann, so irren Sie sich. Denn «Fasnachtszeitungen» erscheinen das ganze Jahr über, im Tages- oder auch im Wochenrhythmus. Man muss nur etwas genauer hinsehen und, das muss zugegeben werden, sich in gewissem Mass an schwarzem Humor erfreuen können. Denn seien wir ehrlich, was so während des Jahres den Weg in die Öffentlichkeit findet, ist oftmals besser als jeder gesuchte Humor. Beispiele gibt es zuhauf. So wird aus Roger Federer beispielsweise ein eingefleischter Marihuana-Konsument, wenn eine Zeitung titelt: «­Maestro auf Gras». Wird die Platzunterlage im Tennis nicht Rasen genannt? Oder ein Staatsrat setzt auf sich selbst ein Kopfgeld aus und informiert darum künftig die Kantonspolizei über seine Termine. Ob das auch für ganz spezielle «Sitzungen» gilt? Noch mehr Komik bieten allerhand Sex-Affären im und um das Bundeshaus. Da werden eifrig anzügliche Bildchen gemacht, verschickt und sich dann gewundert, wenn Jobs und Ansehen flöten gehen. Weiss doch eigentlich jeder, dass «nackte Tatsachen» in der Politik nicht gerne gesehen sind. Ganz lustig wird es aber, wenn verschiedene neue Studien mit bahnbrechenden Erkenntnissen publiziert werden. So weiss man seit Ende des letzten Jahres, dass, wer nackt schläft, gesünder lebt.

Ich weiss nur eins: Wer lacht, hat mehr vom Leben und das ist ja bekanntlich auch gesund. In diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich Ihnen ein humorvolles Jahr, auch ausserhalb der Fasnacht. Sollten Sie denn einmal dem «Blues» verfallen, so bietet der nächste Kiosk mit seinen Zeitungen sicher Abhilfe. Und vergessen Sie nicht: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Martin Meul

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